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25.11.2019
Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen

Die Schmetterlinge. So wurden in der Dominikanischen Republik vier Schwestern genannt, die in den 50er Jahren gemeinsam mit ihren Männern zu einer Widerstandsgruppe gehörten. Sie wollten den Diktator stürzen, der schon Jahrzehnte an der Macht war. Aber der Aufstand scheiterte und viele wurden verhaftet. Am 25. November 1960 besuchten drei der vier Schwestern ihre Männer im Gefängnis. Auf dem Rückweg wurden sie auf Befehl des Diktators in den Bergen überfallen und ermordet. Die Schmetterlinge hörten auf, zu flattern.

Später haben Frauen in Lateinamerika den 25. November zum Gedenktag erklärt. Und heute vor 20 Jahren wurde der Tag zum ersten Mal weltweit begangen, ausgerufen von der UNO: Internationaler Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen.

Dieser Tag gilt auch uns. 100.000 Mal kommt es in Deutschland jedes Jahr zu Gewalt gegen Frauen: Sie werden geschlagen, verprügelt, vergewaltigt, viele leben in heilloser Angst. Etwa jeden dritten Tag wird eine Frau von ihrem Mann, ihrem Freund oder ihrem Ex ermordet.

Ich weiß: Schon wieder ein Gedenktag. Aber stellen wir uns einmal vor, es gäbe keine Gewalt gegen Frauen mehr. Die Frauenhäuser könnten schließen, die Männer, die sonst zugeschlagen haben, wieder in den Spiegel schauen. Und die Angst, die sich eingenistet hatte, zieht aus.

Aber bis es so weit ist,

sind diese Gedenktage notwendig,

damit es so weit kommt.

 

Einen friedlichen Tag wünscht Ralf-Uwe Beck


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