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05.12.2018
Vorbereitung auf den Nikolaus

Der Tag vor Nikolaus. Da gibt es zwei Arten von Familien. Die Schuhputzer und die Telleraufsteller. Die einen müssen bürsten und cremen, die anderen stellen einfach einen Teller vor die Tür. Dort schüttet Nikolaus nachts seinen Süßkram ab. Bei den Schuhputzern steckt der Nikolaus was in die Schuhe. Deshalb erinnern sich die Kinder an diesem Abend daran, dass sie Stiefel haben. Da geht mehr rein.

Als Kind war ich schon etwas neidisch auf die Telleraufsteller. Der Dichter sagt schließlich: „Dann stell ich den Teller auf, Niklaus legt gewiss was drauf.“ Doch der Einwand galt nicht.

Heute bin ich hin- und hergerissen. Natürlich, einmal Schuhputzer immer Schuhputzer. Es liegt mir fern, dass ich mich missionieren lasse. Doch es gelingt mir auch nicht, den Gedanken zu unterdrücken: Die Telleraufsteller könnten mehr Recht haben. Geht es nicht bei der ganzen Sache mit den Geschenken darum, dass du es dir nicht verdienen kannst? So wie Bischof Nikolaus den Armen aus der Patsche geholfen hat. Seine heimlichen Gaben halfen zum Überleben. Es soll ein Zeichen der Liebe sein – und nicht Arbeitslohn.

Andererseits: Den Kindern sagen, dass sie nun putzen müssen – und die Kinder fragen warum, das ist ein toller Anlass zum Erzählen. Vom Heiligen Bischof und was der mit Weihnachten zu tun hat. Am Ende hilft man ja auch mit beim Schuheputzen. Wichtig ist, dass ich mir Zeit nehme.

Schönen Tag mit oder ohne Schuhputzen wünscht Gregor Heidbrink, Pfarrer in Finsterbergen.


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