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04.12.2018
Hinsehen am Barbaratag

Wer die heilige Barbara war, deren Gedenktag heute ist? Hinter dem, was der kirchliche Volksglaube aus ihr gemacht hat, die Schutzheilige der Bürstenbinder und Artilleristen, steht eine junge Frau. Barbara musste ein schreckliches Martyrium durchleiden. Ihr reicher, angesehener Vater hatte einen genauen Plan für das Leben seiner Tochter. Der christliche Glaube gehörte nicht dazu. Barbara zog dieser Glaube an. Da entlud sich der Zorn des Vaters. Die Schilderung von Barbaras Tod gehört zum Unappetitlichsten, was die frühe Kirche überliefert hat.

Manch einer würde heute fragen, ob sie es nicht übertrieben hat mit ihrer Religion.

Ich denke aber, wir sollen uns hüten, Opfer verantwortlich zu machen für das, was sie erleben.

Auch in Deutschland lauert die größte Gefahr für Frauen daheim – in Gestalt eines gewalttätigen Ehemannes oder Vaters. Diese Kriminalstatistik hat zu Recht Aufmerksamkeit erhalten.

Barbaratag – das ist ein Anlass an alle zu denken, die im Frauenhaus sitzen. Oder die sich zu Hause fürchten vor einem Mann, der einen ganz genauen Plan für das Leben seiner Tochter hat.

„Der Tod seiner Heiligen wiegt schwer vor Gott“, lese ich in der Bibel. Deswegen: Wegschauen ist Sünde. Wir tun Gottes Werk, wenn wir hinsehen und helfen.

Den nötigen Mut wünscht Gregor Heidbrink Pfarrer in Finsterbergen


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