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27.10.2017
Wache und betet

„Wachet und betet!“ - haben sie gesungen. Jeden Montag, seit vielen Wochen. Kerzen haben sie angezündet. In der Kirche. Für ihr Gemeindemitglied, für ihren Freund, ihren Familienangehörigen. Für Peter Steudtner. Und für andere, die in türkischen Gefängnissen sind. Unschuldig eingesperrt.

Seit zwei Tagen ist Peter Steudtner aus der Untersuchungshaft frei. Vielleicht gehört er nun zu denen, die singen, beten und Kerzen anzünden. Für die, die noch nicht frei sind. Ich bin sicher, dass er im Gefängnis gespürt hat, welche große Kraft da wirkt. Wenn Menschen sagen: Wir denken an dich. Wenn sie alle Hebel in Bewegung setzen. Verhandeln. Oder singen und beten. Dann wächst die Hoffnung.

Dann wirkt genau da diese große Kraft, die ich göttlich nenne. Sie ist wie ein unsichtbares Band, das auch durch Gefängnismauern durch geht. Es reicht in tiefste Verlassenheit und Verzweiflung hinein. Dahin, wo sonst kein diplomatisches Gespräch mehr hinkommt.

Fürbitten heißt, jemandem einen Engel senden. So sagt es Martin Luther.
Ich bin dankbar für alle, die nicht aufhören, an diese Kraft, dieses unsichtbare Band zu glauben. Die verhandeln, beten und Kerzen anzünden. Für viele Gefangene im Kongo, in Nordkorea, in der Türkei. Für Menschen, die in Not sind und dringend Hoffnung brauchen.

Ein gutes Wochenende wünsche ich Ihnen. Cornelia Biesecke aus Eisenach.


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