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10.02.2024
Wasunger Karneval

Ort des Geschehens: Heute 11.11 Uhr, Wasungen, der Bürgermeister übergibt den Schlüssel des Rathauses, die Narren übernehmen die Macht. Um 14.11 Uhr startet der große historische Festumzug. Es ist der 488. Karneval in Wasungen. Angefangen zu feiern haben die Wasunger schon 1524 – und haben nicht wieder damit aufgehört. Es ist eine der ältesten Karnevalstraditionen in Deutschland.

Schon bei den ersten, den allerallerallerersten Vorläufern des späteren Karnevals – vor 5.000 Jahren – wurden die Rollen getauscht: Die Mächtigen und die Untergebenen feierten gemeinsam, sie waren gleichgestellt. Übel nehmen war nicht, ein paar Tage konnten Dinge gesagt werden, die den Leuten bis zur Halskrause standen und über die Hutschnur gingen. Dann hieß es wieder: Jeder Spaß muss auch ein Ende haben, zurück an den dir zugewiesenen Platz!

Als Petrus, so wird in der Bibel erzählt, Jesus fragt, was er von all seinem ehrenamtlichen Einsatz hat, beschreibt Jesus, wie es sein wird, wenn sein Reich der Gerechtigkeit anbricht – und er sagt: Die Letzten werden dann die Ersten sein, und die, die jetzt ganz vorne sind, werden sich hinten anstellen. Von dieser gerechten Welt träumt die Menschheit, seit sie sich in Gewinner und Verlierer zerlegt, in Oben und Unten. Die Satire, mit der beim Karneval Dinge kritisch angesprochen werden, könnte auf dem Weg dorthin hilfreich sein. Dann müssten manche Witze, bestimmt nicht alle, von den Mächtigen nicht weggelacht, sondern ernst genommen werden, findet

Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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