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30.05.2017
Weltkindertag

Kinder, heute ist euer Tag, Weltkindertag. Lasst es Euch nicht ausreden. Ja, da gibt es auch welche, die feiern den 20. September als Weltkindertag. Aber im Osten war und ist der 1. Juni Kindertag. Gibt es eben zwei Weltkindertage. Na und. Ein Tag, an dem es um die Kinder geht, kann kein verlorener Tag sein. Für die Kinder nicht …

… aber auch nicht für uns. Ändern wir die Blickrichtung: Wir meinen, wir seien den Kindern voraus, wir seien die Großen, sie die Kleinen, die erst noch zu dem werden müssen, was wir schon sind. Wir meinen, wir beugen uns herab, machen uns klein, wenn wir uns mit ihnen beschäftigen. Ihr irrt euch, sagt der wunderbare Pädagoge Janusz Korczak, der in den dreißiger Jahren in Warschau ein Waisenheim mit 200 Kindern geleitet hat und später mit ihnen in den Tod gegangen ist.

Ihr irrt euch, sagt er. Nicht das Hinunterbeugen ermüdet uns. Sondern dass wir zu ihren Gefühlen emporsteigen müssen, uns ausstrecken, auf die Zehenspitzen stellen.

Das hieße nämlich, ohne Falsch zu sein, unsere Vorurteile beiseite zu lassen und einander zu begegnen wie Kinder sich begegnen, blind für die Äußerlichkeiten. Dann reagieren wir offen auf ein offenes Gesicht, wir lachen, wenn uns danach ist, weinen, wenn wir traurig sind, rufen nach Hilfe, wenn wir welche brauchen, sagen, was uns stört – wir tragen das Herz auf der Zunge und die Seele zum Markt.

Mein Gott, was haben wir Kindertage nötig,
meint Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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