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30.05.2017
Offene Kirchen

Früher gab es in jedem Dorf einen Laden, eine Schule, eine Kneipe – heute oft nur noch die Kirche. Nirgendwo in Deutschland gibt es im Verhältnis zur Bevölkerung so viele Kirchen wie hier. Was macht man damit? Alle paar Wochen einmal aufschließen, wenn die Glocken zum Gottesdienst läuten? Und in der Zwischenzeit schauen wir uns die Fassade an, das soll es gewesen sein?

Nein, die Kirchen gehören geöffnet – wie in Griechenland, in Südtirol, in Mecklenburg. Wir kennen das doch aus dem Urlaub, wenn wir da die Klinke drücken und die Kirchentür geht auf – dann fühlen wir uns willkommen. Das hat sich die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland auch vorgenommen. Ab 2017 sollten alle Kirchen offen sein. Schön wär’s. Ein paar mehr als noch im vergangenen Jahr sind es schon, ein Drittel vielleicht. Es geht schleppend. Dabei wäre es doch für alle tröstlich, zu wissen, dass es immer einen Ort gibt, an dem ich allein sein kann, ungestört, an dem mir niemand etwas verkaufen will, an dem ich vielleicht die Hände falten, trauern oder Danke sagen kann.

Jeder Mensch sollte, wann immer ihm danach ist, einfach in die Kirche gehen können und sie offen finden. Wenn Sie das auch so sehen, dann könnten Sie dafür auch etwas tun. Finden Sie die Kirche offen, schreiben Sie vielleicht einen Dank ins Gästebuch. Oft liegt da eins. Und sollte die Kirche verriegelt und verrammelt sein, dann klopfen, klingeln, eine Karte schreiben. Nur so merkt die Gemeinde, dass da wirklich jemand ist, der die Kirche gern betreten würde. Das könnte Wunder wirken …

… hofft Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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