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01.01.2022
"Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen"

Manche sagen, das neue Jahr beginne, wie das alte aufgehört hat, sie haben keine Lust mehr und machen ihr Herz dicht. Dann trifft es nicht so hart. Und wenn wir alle dicht gemacht haben? Dann wird’s kalt! Schließ‘ die Herzenstür nicht zu! Es kommt der Tag, da wirst du sie weit aufmachen.

Stell Dir vor: Menschen werden kommen und Platz nehmen an deinem Tisch. Die engste Familie. Sowieso. Und auch die Freundinnen und Freunde, die treuen, die es immer geblieben sind in guten wie in schlechten Zeiten.

Aber es werden auch die vorbeischauen, zu denen der Abstand groß geworden ist in letzter Zeit. Sie werden dich besuchen; du wirst sie besuchen. Wir werden einander suchen. Und dann werden wir zusammensitzen, ausgelassen, nah beieinander. Wir werden essen und trinken und singen. Wir werden fragen: »Kannst du dir erklären, wie wir so aneinandergeraten konnten?« Einträchtig schütteln wir dann die Köpfe.

Eines werden wir verstanden haben: Was uns getrennt hat, war die Angst. Und die Angst geht von allein, dort, wo zwei einander wirklich zuhören.

Das können wir jetzt schon: zuhören, behutsam reden. Wie geht es mir, wie geht es dir. Warum denkst du so und nicht anders.

Wir werden merken: Wenn wir nicht gleich dicht machen, sondern aufeinander hören, dann können wir reden.

Jesus sagt: »Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.« Keinen. Tun wir’s ihm gleich.

Ein frohes neues Jahr mit offenen Türen und vielen schönen neuen Anfängen wünscht Ihnen Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland


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