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06.02.2017
Wo alles gut iat

Es ist dieser eine Moment. Für einen Augenblick ist ihm alles klar. Und hell. Es breitet sich vor ihm aus. Das ganze Szenario, jedes Detail. Es ist alles logisch. Er versteht alles.
Eine Gänsehaut läuft ihm über den Rücken. Darauf hatte er so lange gewartet. Dass endlich auf alle Fragen eine Antwort da ist. Dass er erkennen kann, warum etwas scheitern musste. Warum etwas gelingen konnte. Wer er selbst ist. Ja – es steht ihm sonnenklar vor Augen. Und Gott. Der Allmächtige. Ganz nah. Fast als könnte man ihn sehen. Überstrahlend weiß. Alles wird eins. Alles ist heil. Alles ist aufgehoben.
Oh Gott, betet er. Lass es immer so bleiben.
Hier baue ich mein Haus. Hier will ich leben.
Aber in dem Moment wird es schon weniger. Das Licht geht langsam zurück. Die Klarheit nimmt ab. Wir müssen umkehren, sagt Jesus. Hier bleiben können wir nicht. Wieso nicht?? Keine Antwort.
Schweigend steigt er mit Jesus wieder den Berg hinunter.
Warum müssen wir wieder nach Hause?
Jesus spricht nicht. Aber er nimmt ihn wieder mit. In den Alltag.
Gipfel sind die Ausnahme. Du darfst einmal durchatmen. Licht tanken.
Dein Weg aber führt nun wieder ins Tal.
Oh Gott, wie mache ich das? Was bleibt vom Licht, wenn es dunkel wird?
Er legt die Hand auf sein Herz, als wollte er es festhalten: das Licht. Die Klarheit. Versiegeln. Wissen: Das gibt es. Und da will ich wieder hin. Da gehöre ich hin. Wo alles gut ist.

Gipfelerlebnisse wünscht ihnen heute Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.


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