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14.09.2021
Woran Du glaubst

Was braucht es eigentlich, damit ein Lied ein Hit wird?

Was ist es, das Leute so anrührt, dass sie diesen Titel immer wieder hören wollen, dass er auch Jahrzehnte später immer noch gern im Radio gespielt wird?

Bei „Tears in heaven“ hat Eric Clapton den Tod seines Kindes in den Knochen gehabt und versucht, irgendwie damit umzugehen. Bei Grönemeyer war es zum Beispiel eine Liebeserklärung an seine – nun ja – nicht eben glänzende Heimatstadt Bochum, aber es war halt Liebe. Öfters sind es die ganz großen Themen. Und: dass sich jemand zeigt.

Dass jemand sagt, was ihn zutiefst angeht. Wie sehr ihn etwas verletzt, oder mehr noch: tröstet. Oft: Worauf er hofft. „Hinter’m Horizont geht’s weiter“ singt Udo Lindberg. Und viele glauben genau das, und wählen den Song für Beerdigungen aus.

Zeig, woran du glaubst. Versteck das nicht. Halte das nicht für unwert, was in deinem Herzen vorgeht, so möchte man allen sagen, die heute Lieder schreiben. So haben es die Alten ja auch gemacht. Viele uralte Lieder stammen von Leuten, die einfach sagen wollten, woran sie glauben und was sie hoffen.

Michael Praetorius ist so einer. Wir feiern in der Kirche gerade seinen 450. Geburtstag – er wurde in Creuzburg bei Eisenach geboren. Seine Lieder werden heute auf allen Weihnachtsmärkten gedudelt: „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ zum Beispiel. Über tausend Lieder hat er hinterlassen, immer wieder werden viele von ihnen gesungen – bis heute.

Verstecken Sie nicht, was Ihnen wichtig ist. Zeigen Sie, woran sie glauben. Es könnte anderen etwas bedeuten.

Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.


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