Zivilcourage
„Mut auf dem Schlachtfelde ist bei uns Gemeingut, aber Sie werden nicht selten finden, dass es ganz achtbaren Leuten an Zivilcourage fehlt.“ Der spätere Reichskanzler Otto von Bismarck soll damit 1847 in Deutschland das Wort Zivilcourage geprägt haben. Er kannte den Unterschied: Militärischer Heldenmut folgt auf Befehl, ziviler Bürgermut entspringt dem eigenen Gewissen.
Es ist die eigene Entscheidung, das Richtige zu tun, auch wenn die Folgen unangenehm oder gar gefährlich sind. Schwachen helfen, Bedrohte schützen, gegen Ungerechtigkeiten einschreiten. Aber auch: Hilfe für Verletzte rufen, statt sie mit dem Handy zu filmen. Sich bei Straftaten als Zeuge melden, statt wegzusehen. Es gibt viele Beispiele für Zivilcourage.
Der 19. September ist der Tag der Zivilcourage. Er soll Menschen ermutigen, sich in der Öffentlichkeit für ihre Mitmenschen einzusetzen. Der Aktionstag zeigt, dass Zivilcourage ein wesentlicher Baustein für Freiheit und Demokratie ist. Denn allen Menschen kommt das gleiche Maß an Würde zu. Sie sind vor Gott und dem Gesetz gleich und haben dennoch verschiedene Sichten auf die Welt. Wenn Christus sagt: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das tut ihnen auch!“, dann ist das die Aufforderung zur Zivilcourage!
Mit ihr wird unsere Gesellschaft in Gemeinschaft wachsen und bei allen Rückschlägen von Neuem Wurzeln schlagen und Frucht tragen. (2.Könige 19,30)
Einen couragierten Morgen wünscht Jan Lemke, evangelisch, aus Erfurt.