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31.12.2019
Zum Staunen

Es ist ein kleines Dankesbüchlein. Es liegt auf meinem Nachttisch.

Immer mal, am besten jeden Tag, notier ich drei Dinge, für die ich dankbar bin.

Am Ende staune ich immer.

Hier zum Beispiel: Ich danke Gott für das fröhliche Kinderlachen, Anna und Leo sind da, mit ihren Eltern. Das Glucksen und Kichern, wenn sie sich Neck-Namen ausgedacht haben. „Du Pupsgurke“ zum Beispiel.

Ein paar Seiten vorher staune ich über die aufgehende Sonne über dem Novembernebel. Wir – dick eingemummelt, weil es schneidend kalt war, Tau auf dem Gras. Und die Luft klar, der Himmel zartblau, dann langsam strahlend.

Hier, viel weiter vorne, staune ich über Ringelblumen und Lavendel. Das war im Hochsommer, als wir bei Katrin vor dem Haus saßen und Blumenkränze gebunden haben. Es hat intensiv nach Urlaub geduftet.

Ich danke Gott, dass ich riechen kann. Und sehen. Und hören. Das ist so kostbar. Und für die Kinder, die Blumen und das Licht.

Ich danke Gott auch für den Stress, denn ich hatte ja auch Arbeit. Und für die Kollegen, die mich herausgefordert haben durch ihre Bockigkeit. Oder ihre Faulheit. Ich bin daran gewachsen.

Danke, dass wir in Frieden leben.

Das ich eine Wohnung habe, und die ist warm und hell.

Großer Dank für meine zauberhaften Freundinnen und Freunde. Sie sind ein großer Schatz in meinem Leben.

Danke Gott für großes Glück und tiefes Leid. Danke für die Liebe, danke für den Schmerz.

Für dieses reiche Jahr. So wie es war. Nicht besser, nicht schlechter, eben so.

Ich habe aus deiner Hand gerne genommen, Höchster. Ich lege es nun dahin zurück.

Danke und Amen.

Ulrike Greim, Weimar

 


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