PM 28 | 15.06.2005
100 Jahre Marienstift Arnstadt

100 Jahre Marienstift Arnstadt
Heute 17 Einrichtungen: Orthopädische Klinik, Beratungsstellen,
Heime und Werkstätten für Behinderte

Als „Ja zum Leben“ wollten die Fürstin Marie von Schwarzburg-Sondershausen und Kon­sistorialrat Emil Petri die Gründung des Marienstiftes Arnstadt am 4. April 1905 verstanden wissen. Am kommenden Montag (4.4.) feiert das Marienstift mit einem Festgottesdienst auf den Tag genau sein 100-jähriges Bestehen. Die Predigt wird Landesbischof Christoph Kähler halten.

Das Marienstift bestand zunächst aus einem „Heim für Krüppel“, in dem 31 behinderte Kinder untergebracht waren. Heute gehören 17 Einrichtungen zum Marienstift. Insbesondere seit der Wende sind mehrere Einrichtungen neu aufgebaut oder von anderen Trägern über­nommen worden.

Das ursprüngliche Heim für behinderte Kinder kann heute 64 Plätze anbieten. Davon werden 24 Kinder noch während der Festwoche ein neues Wohnhaus für behinderte Kinder beziehen. Die 1925 erbaute Orthopädische Klinik konnte in den vergangenen fünf Jahren neu gebaut werden. Die Klinik, mit der das Marienstift über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden ist, verfügt heute über 125 Betten. Seit 1996 gehört zum Marienstift auch eine Werkstatt mit 155 Arbeitsplätzen für behinderte Menschen. In einem eigenen Förderzentrum werden 445 Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen von der Vorschule bis zur Berufsvorbereitung unterrichtet. Die Schule, die bereits zu DDR-Zeiten bestand und seinerzeit die einzige ihrer Art in der DDR war, wird von Schülern aus ganz Thüringen besucht. In der Wohnstätte Jonastal haben 56 behinderte Erwachsene ein zu Hause gefunden. Zudem werden in einem 1999 vom Landkreis übernommenen Kinder- und Jugendwohnhaus 18 Jugendliche aus sozial schwierigen Verhältnissen betreut. Daneben betreibt das Marienstift zwei Kreisdiakonie­stellen, psychosoziale Beratungsstellen, eine Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle, eine Frühförderstelle für 120 von Behinderung bedrohte und behinderte Kinder bis zum sechsten Lebensjahr. Das Marienstift engagiert sich außerdem in der Jugendarbeit, unterhält zwei Jugendclubs in Arnstadt und Ilmenau und arbeitet mit straffällig gewordenen Jugendlichen. Das Marienstift ist seit 2003 auch Mitgesellschafter des Sophien- und Hufeland-Klinikums in Weimar.

„Idealismus, Engagement und ein fester Glaube standen Pate bei der Gründung des Marien­stiftes. Daran hat sich 100 Jahre lang nichts geändert“, so Kirchenrat Jürgen Friedrich, Direk­tor des Marienstiftes. Dies habe auch während der Nazizeit gegolten. Damals hätte sich das Personal mit hohem persönlichen Einsatz schützend vor das Leben der behinderten Kinder und Jugendlichen gestellt. „Bis heute fühlen wir uns verpflichtet, denen Hilfe zu geben, die Hilfe suchen.“

Hinweis für die Redaktionen:
weitere Veranstaltungen in der Festwoche sind:

4. April 2005 

  • 10 Uhr, Bachkirche Gottesdienst mit Bischof Christoph Kähler
  • 14 Uhr, Festzelt Wachsenburgallee Festveranstaltung mit MP Dieter Althaus
  • 19.30 Uhr, Arnstadt Stadthalle Dankeschön-Konzert

5. April 2005

  • 19 Uhr, Aula Förderzentr.Rudolstädt. Str. 3
    Vortrag und Podiumsgespräch mit dem Präsidenten des Diak.Werkes Deutsch­land, Jürgen Gohde

6. April 2005

  • 14 Uhr, Geraer Str. 12
    Einweihung eines Wohnhauses für behinderte Kinder und Jugendliche

7. April 2005

  • 19.30 Uhr, Aula des Förderzentrums
    Treffen ehemaliger Mitarbeiter

8. April 2005

  • 10 Uhr, Bachkirche
    Gottesdienst für das Förderzentrums des Marienstifts

Bei Rückfragen:
Kirchenrat Jürgen Friedrich, 03628-720 260 oder 0172-8307051


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