PM 152 | 27.12.2007
Abschluss des Jubilaeumsjahres zum 170 Todestag der Madame Royal

Abschluss des Jubiläumsjahres zum 170. Todestag der Madame Royal:
Krippenspiel erinnert an die geheimnisvolle Dunkelgräfin

Am kommenden Sonntag (30. Dezember, 17 Uhr) wird in der Christuskirche in Hildburghausen „Das Krippenspiel der Madame Royal“ unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Torsten Sterzik aufgeführt. Mit diesem außergewöhnlichen Projekt sorgt die Kirchgemeinde für den festlichen Abschluss des Jubiläumsjahres, in dem der 170. Todestag der Madame Royal begangen wurde. Die sogenannte „Dunkelgräfin“ prägte die Stadtgeschichte von Hildburghausen wie kaum eine andere Persönlichkeit.

Sterzik hat das Krippenspiel geschrieben, weil für ihn ein Zusammenhang zwischen der Geschichte der Dunkelgräfin und der Geburt Jesu besteht. „Genauso wie Madame Royal in einer Nacht vor 200 Jahren still und heimlich in Hildburghausen angekommen ist, war vor 2000 Jahren Jesus geboren worden. Beide haben ihr Schicksal angekommen, obwohl es nicht einfach für sie war“, sagt der Kirchenmusiker. Allerdings sieht er einen Unterschied: „Das Dunkelgrafen-Paar war reich und kam aus hohen Kreisen, wurde aber fast vergessen. Von Jesus dagegen, in ärmlichsten Verhältnissen geboren, spricht heute die ganze Welt.“

Das Krippenspiel wird von Erwachsenen aufgeführt. Zwischen den Szenen singt die Gemeinde Choräle, außerdem sind instrumentale Stücke mit Röhrenglocken, Blockflöte und Orgel zu hören. Sterzik kündigt ein sehr eindrucksvolles Schauspiel an. So beginnt es beispielsweise in der dunklen Kirche, in die ein Nachtwächter mit seiner Laterne Licht bringt.

Der Aufenthalt der Madame Royal in Hildburghausen ist mit vielen Spekulationen und Gerüchten verbunden. Demnach war die geheimnisvolle Frau Marie Thérèse Charlotte, die Tochter des französischen Königs Ludwig XVI. und seiner Frau Marie Antoinette. Nachdem die Eltern mit der Guillotine hingerichtet worden waren, soll sie nach einer ungewollten Schwangerschaft gegen ihre Halbschwester ausgetauscht worden und unerkannt nach Hildburghausen geflüchtet sein. Ihr Begleiter soll der Holländer Leonardus Cornelius van der Valck alias Vavel de Versay gewesen sein. Das geheimnisvolle Paar lebte von 1810 bis 1837 auf Schloss Eishausen bei Hildburghausen. Die beiden Bewohner verließen das Schloss nur tiefverschleiert. Wegen ihres zurückgezogenen Lebens und ihrer ungeklärten Identität wurden sie im Volksmund „die Dunkelgrafen“ genannt.

Bei Rückfragen: Oberpfarrer Christoph Victor, 03685-403455


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