PM 125 | 26.09.2008
Bildungsdezernent der Landeskirche Jetziges System hat sich bewaehrt

„Für Schulträgerschaft keine neuen Modelle in Thüringen nötig“
Bildungsdezernent der Landeskirche: Jetziges System hat sich bewährt

Der Bildungs­dezernent der Evangelischen Kirchen in Mitteldeutschland (EKM), Christhard Wag­ner, hält Forderungen nach der Gründung von Bürgerschulen in Thüringen für unnötig. „Wir brauchen keine neuen Schulmodelle, sondern sollten lieber vorhandene Strukturen besser unterstützen“, so sein Kommentar zu Aussagen von Reinhard Müller, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Thürin­gen.

Müller hatte gefordert, Bürgerschulen den staatlichen Schulen bei der Finanzierung gleichzustellen. Dadurch müsste kein Schulgeld erhoben werden. Zudem sei die Öffnung dieser Schulen in die Gesellschaft hinein besser möglich und die Chancen-Ungleichheit für Kinder aus sozial schwachen Familien würde verbessert.

„Das bisherige System der Schulen in freier Trägerschaft in Thüringen ist erfolgreich“, sagt Wagner als Vertreter des größten freien Schulträgers im Freistaat. Statt ein völlig neues Schulmodell zu etablieren, sollte der Staat die Schulen der freien Träger finanziell stärker unterstützen. Dann könn­ten sie auf Schulgeld verzichten, wie Müller es sich von den Bürgerschulen wünscht. Zudem weist Wagner daraufhin, dass es evangelischen Schulen bereits jetzt gelingt, die für Deutschland typische starke Korrelation von sozialer Herkunft und Bildungserfolg bei Kindern deutlich zu vermindern. „Das belegen wissenschaftliche Untersuchungen“, so der Dezernent.

Gleichzeitig verweist Wagner auf die Vorreiterrolle von evangelischen Schulen in pädagogischen Fragen. „Sie sind Leuchttürme in der Schullandschaft Thüringens und gleichzeitig ein Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit.“ Auch die Forderung nach einer Öffnung von Schulen in die Gesellschaft hinein sieht er durch evangelische Schulen längst als erfüllt an – beispielsweise durch das ausge­prägte Engagement von Eltern sowie durch gemeinsame Projekte mit Partnern aus Wirtschaft und Kommunen.

Wagner warnt außerdem davor, die Schwellen für die Trägerschaft von Schulen zu stark zu senken. „Um eine Schule zu betreiben, wird ein hohes Maß an Erfahrung und Kompetenz gebraucht. Die Trägerschaft von Kindertagesstätten ist kein hinreichender Nachweis für Kompetenzen. Es ist wichtig, dass der Freistaat genau hinschaut, wer Schulen tragen kann.“

In Thüringen gibt es 35 evangelische Schulen aller Schularten: Grundschulen, Regelschulen, Gymnasien, Förderschulen und berufsbildende Schulen. Die Schulen gehören zum Evangelischen Schulwerk in Mitteldeutschland, das sich gerade offiziell konstituiert hat.

Das Schulwerk im Internet: www.evangelisches-schulwerk.de

Bei Rückfragen: Christhard Wagner, 0171-8303369


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