PM 13 | 01.02.2006
Bonhoeffer Gedenken in Thueringen

Gedenk-Andacht zum 100. Geburtstag von Dietrich Bonhoeffer
Theologe und Widerstandskämpfer – ein evangelischer Heiliger

Es kommt darauf an, „nicht nur die Opfer unter dem Rad zu verbinden, sondern dem Rad selbst in die Speichen zu fallen“ – dies hat der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer im April 1933 unter dem Eindruck von Naziherrschaft und Judenverfolgung gesagt. Zwölf Jahre später – am 9. April 1945 – wurde er im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen gedenkt des Theologen und Widerstands­kämpfers anlässlich seines 100. Geburtstages. Bonhoeffer war am 4. Februar 1906 in Breslau geboren worden.

Eingeladen wird zu einer Gedenk-Andacht am kommenden Samstagnachmittag (4.2., 14.30 Uhr) in der Gedenkstätte Buchenwald. Hier war Bonhoeffer vom 7. Februar bis 3. April 1945 interniert. Die Andacht wird gestaltet von dem Beauftragten der evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung, Thomas A. Seidel, dem Weimarer Superintendenten Wolfram Lässig und dem Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, Volkhard Knigge. Bernd Lange, Schau­spieler am Nationaltheater Weimar, wird das von Bonhoeffer im Gefängnis geschriebene Gedicht „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ sowie aus einem Brief rezitieren. An die Andacht schließt sich in der Gedenkstätte ein öffentliches Gespräch über Bonhoeffer an.

Gedacht wird des 100. Geburtstages Bonhoeffers auch beim Abendgebet der Communität Casteller Ring am Samstagabend (4.2., 18 Uhr) im Augustinerkloster Erfurt. Anschließend (19 Uhr) wird der Theologe Gerhard Begrich einen Bonhoeffer-Vortrag unter dem Titel „Hochverrat um Gottes Willen“ halten.

Dietrich Bonhoeffer wurde am 4. Februar 1906 in Breslau geboren. Ab 1912 hat die Familie in Berlin gelebt. Bonhoeffer hat Theologie studiert und war bereits mit 21 Jahren promoviert, mit 24 Jahren habilitiert und mit 25 Privatdozent. Von 1933 an, hat er sich kompromisslos gegen die Nazidiktatur gestellt. Von 1935 an hat er das Predigerseminar der Bekennenden Kirche geleitet, das 1937 polizeilich geschlossen wurde. Ab 1938 hat Bonhoeffer offiziell für die „Abwehr“ gearbeitet. Die Tarnung hat er genutzt, um über seine kirchlichen Kontakte das Ausland über die Putschpläne gegen Hitler zu informieren. Am 5. April 1943 wurde er ver­haftet, im Februar 1945 von Berlin aus in das KZ Buchenwald verlegt, später nach Flossen­bürg. Hier wurde er am 9. April 1945 hingerichtet. Bonhoeffer gilt als evangelischer Heiliger.

Bei Rückfragen: Dr. Thomas A. Seidel, 0172-4573708


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