PM 48 | 15.06.2005
BUGA 07 Umweltkreis fordert Gedenkstaette fuer Folgen des Uranbergbaus

Kirchlicher Umweltkreis Ronneburg fordert anlässlich der BUGA 2007 Gedenkstätte für die Folgen des Uranbergbaus

Eine Gedenkstätte für die Folgen des Uranbergbaus in und um Ronneburg soll es spätestens bis zur Eröffnung der Bundesgartenschau 2007 geben, regt der Kirchliche Umweltkreis Ronneburg an. Bei der BUGA, die vom 27. April bis 14. Oktober 2007 in der Region zwischen Gera und Ronneburg stattfinden wird, dürfe der von 1951 bis 1990 betriebene Uranbergbau der Wismut nicht ausgeblendet werden. Gleichzeitig sollte eine Gedenk- und Erinnerungsstätte auf Dauer angelegt sein und über die Zeit der BUGA hinausreichen. Der Umweltkreis schlägt ein Denkmal auf dem entstehenden Lichtenberg und der damit zukünftig höchsten Erhebung der ehemaligen Bergbauregion vor. Vorstellbar seien auch eine Kapelle oder ein Glockenturm. Mit einer Gedenkstätte könnte an die im Zuge des Bergbaus ver­schwundenen Orte Gessen und Schmierchau ebenso erinnert werden wie an die Opfer des Uranbergbaus. Durch die radioaktive Belastung seien in vier Jahrzehnten tausende Menschen an Lungenkrebs erkrankt. Noch zur DDR-Zeit wurden rund 5.000 Lungenkrebsfälle als Berufskrankheit anerkannt. Die Dunkelziffer wird auf zwei- bis dreimal so viele Erkran­kungen geschätzt. Jährlich sterben 300 ehemalige Bergleute an Lungenkrebs.

„Wismut war bergmännische Leidenschaft, der Uranbergbau war aber auch schmerzhafter Tod und Verzweiflung in den Familien. Nach der Sanierung wird man der Region den Bergbau und seine Folgen nicht mehr ansehen. Gerade werden die letzten Abraumhalden beseitigt. Viele Menschen verspüren einen Verlust an Identität. Ein Gedenkort könnte helfen, die Erinnerung an die vom Bergbau geprägte Region wach zu halten und den Verlust von Angehörigen und von Heimat zu verarbeiten“, so Frank Lange vom Kirchlichen Umweltkreis Ronneburg. Dabei solle auch das Engagement der Bergleute gewürdigt, aber auch vor einer Nutzung der Atomenergie gemahnt werden. „Die Nutzung der Atomenergie beginnt beim Uranbergbau. Von sauberer Energie kann angesichts der Folgen keine Rede sein. Diese Botschaft sollte von Ronneburg ausgehen.“

Der Kirchliche Umweltkreis Ronneburg besteht unter dem Dach der Evangelisch-Lutheri­schen Kirche in Thüringen seit 1988.

Bei Rückfragen:
Frank Lange, 0173-5775674


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