PM 137 | 22.11.2007
Bundesweite Konferenz zum Thema Fluechtlingskinder

Flüchtlingskinder bekommen in Thüringen zu wenig Hilfe
Bundesweite Konferenz der Evangelischen Akademie beginnt morgen

Morgen (23. 11., 18 Uhr) beginnt im Zinzendorfhaus in Neudietendorf eine Konferenz mit dem Thema „Schaden an Leib und Seele – Flüchtlingskinder im Spannungsfeld zwischen Medizin und Recht“. Die Teilnehmer aus Thüringen erhoffen sich davon mehr öffentliche Aufmerk­samkeit und Akzeptanz für junge Flüchtlinge. Dorothea Höck, Studienleiterin für politische Jugendbildung an der Evangelischen Akademie Thüringen: „Bei uns gibt es für diese Kinder und Jugendlichen keine funktionierende Infrastruktur und kein sicheres Netzwerk. Dabei sind sie oft traumatisiert und brauchen dringend Hilfe.“ Positive Beispiele vom Umgang mit Flücht­lingskindern aus Bundesländern wie Hessen und Bayern sollen Vorbild sein und Mut für das eigene Engagement machen.

Zu der Konferenz treffen sich bis zum 25. November Therapeuten, Psychiater, Juristen sowie Mitarbeiter von Beratungsstellen und Jugendämtern. Das interdisziplinäre Gespräch wird gemeinsam von der Evangelischen Akademie Thüringen, der Deutschen Sektion des IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.) und der Landesärztekammer Thüringen organisiert. Schwerpunkte sind die Themen Familie, Gesundheit, soziale Sicherheit und Bildung.

Dorothea Höck sieht in Flüchtlingskindern eine besonders schutzbedürftige Gruppe, die sich im Konfliktfeld zwischen Medizin, Psychologie, Asyl- und Ausländerrecht befindet. „Kinder sind die Hauptleidtragenden von Krieg und Verfolgung. Als Opfer unsäglicher Gewalt erleben sie Gefühle von Hilflosigkeit, Einsamkeit, Schmerz, Wut und Vergeltungsdrang. Dabei verlie­ren sie den Glauben an eine menschliche Welt.“ Gelinge ihnen die Flucht in unser Land, werde ihr Bedürfnis nach Sicherheit, Schutz und Vertrauen ebenfalls nur selten eingelöst. Gesetze, Verbote, eine fremde Kultur und überforderte Eltern schränkten eine kindgerechte Entwicklung ein. Die Konferenz soll Wege aufzeigen, wie diesen Kindern geholfen werden kann.

Programm unter www.ev-akademie-thueringen.de

Ansprechpartner: Studienleiterin Dorothea Höck, 036202 - 98418


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