PM 152 | 21.11.2020
Digitale Landessynode der EKM beendet

Beschlüsse zu Nachtragshaushalt, Friedhofsgesetz und Klimawandel

Mit Beschlüssen zu Kirchengesetzen und verschiedenen Anträgen ist am späten Freitagabend (20.11.) die Landessynoden-Tagung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zu Ende gegangen.

Das Kirchenparlament hat in seiner digitalen Zusammenkunft den Nachtrag für den Doppelhaushalt 2020/21 in Höhe von bis zu 14,85 Millionen Euro bestätigt. Die Summe wird aus der für Krisensituationen gebildeten Ausgleichsrücklage entnommen. Notwendig ist der Nachtragshaushalt unter anderem wegen der zurückgehenden Kirchensteuereinnahmen in der Coronakrise.

Mit einem Beschluss haben sich die Synodalen mit der weltweiten Klimabewegung solidarisiert. Betont wurde die „dringende Notwendigkeit engagierten Handelns zur Abwendung der absehbar katastrophalen Folgen des menschengemachten Klimawandels, Artensterbens und Stickstoffüberschusses“. Angesichts der gewaltigen wirtschaftlichen und politischen Beharrungskräfte wurden die zahlreichen Aktivitäten der weltweiten Klimabewegung dankbar zur Kenntnis genommen. Die Landessynode solidarisierte sich mit Formen des gewaltfreien und friedlichen Protests und regte an, dass die Kirchengemeinden an Aktionen der Klimabewegung in ihrer Region teilnehmen. Die Klimabewegung solle so gestärkt werden und den breiten gesellschaftlichen Rückhalt erhalten, „den sie verdient und benötigt“.

Die Landessynode hat für alle evangelischen Friedhöfe ein einheitliches Friedhofsgesetz beschlossen. Es soll am 1. Januar 2021 in Kraft treten. Alle bisherigen Friedhofssatzungen beziehungsweise Grabmal- und Bepflanzungsordnungen für die etwa 1.600 Friedhöfe werden damit ersetzt. Derzeit abweichende Regelungen bleiben für eine Übergangszeit von drei Jahren (bis zum 31.12.2023) anwendbar. Der Gesetzentwurf vereinheitlicht und sichert die Rechts- und Handlungsgrundlagen der Träger und erspart ihnen Kosten, außerdem reduziert das Gesetz den Verwaltungsaufwand in den Kreiskirchenämtern hinsichtlich des Wegfalls von Beratung, Begleitung und Genehmigung von Friedhofssatzungen.

Diskutiert wurden außerdem Pläne zur Neustrukturierung auf der Leitungsebene der EKM. Zustimmung fand der Vorschlag, die Zahl der Regionalbischöfe in den kommenden Jahren zu reduzieren. Angesichts der anstehenden Neuordnung des regionalbischöflichen Dienstes sollen die Wahlverfahren für einen für den Propstsprengel Eisenach-Erfurt und Stendal-Magdeburg bis zur Entscheidung über die Neuordnung ausgesetzt bleiben. Die Fusion von Gemeinde- und Bildungsdezernat wurde ausführlich debattiert, mit einem einstimmig gefassten Beschluss betonten die Synodalen den hohen Stellenwert von Bildung auf allen Ebenen kirchlichen Handelns.

Die Landessynode verurteilte scharf den Angriff von Rechtsradikalen auf einen Pfarrer der EKM am 15. November 2020 in Apolda. Sie sieht darin einen Angriff auch auf das freiheitlich-demokratische Gemeinwesen. „Die Landessynode würdigt das mutige Verhalten des Pfarrers und aller Personen, die sich rechter Gewalt entgegenstellen, und ermutigt zu Zivilcourage“, hieß es dazu.

Der Wunsch von Landesbischof Friedrich Kramer, stärker eine seelsorgerliche und besuchende Kirche zu sein, wurde ausdrücklich begrüßt. Außerdem soll weiter an der Frage gearbeitet werden, „wie wir zukünftig Kirche sein wollen und wie auch die anderen kirchlichen Aufgaben im Miteinander von Haupt- und Ehrenamt zukünftig gestaltet werden sollen“. Das begonnene Gespräch über das Sakrament des Abendmahls soll auch im Kontext der Ökumene fortgeführt werden.

„Die digitale Tagung lief sehr gut ab, dank der guten Vorbereitung durch das Landeskirchenamt und der großen Disziplin der Synodalen. Inhaltlich haben wir wichtige Dinge auf den Weg gebracht“, resümiert Dieter Lomberg, Präses der Landessynode. Allerdings bedauert er, dass angesichts der letzten Tagung dieser Wahlperiode keine persönlichen Begegnungen möglich waren, insbesondere mit Blick auf die ausscheidenden Synodalen. Trotz der Vorteile sieht er die digitale Synode nicht als generelle Alternative, „die persönliche Begegnung, der direkte Austausch sind wichtig“, so Lomberg.

Die nächste Tagung der Landessynode ist als konstituierende Tagung der III. Landessynode vom 18. bis 20. Februar in Erfurt geplant.

Hinweis:
Sämtliche Unterlagen zur Landessynode finden Sie unter:
www.ekmd.de/kirche/landessynode/tagungen/11-tagung-der-ii-landessynode-19-bis-20-november-2020-digitale-tagung.html

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59128575 oder Susanne Sobko, 0162-2048755


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