PM 107 | 05.07.2019
Evangelische Christen beteiligen sich an Protesten gegen Rechtsrock

Gottesdienst, Sommerkonzert und Sambaklänge auf der Wiese

An den Protesten unter dem Motto „Themar bleibt bunt – Kein Platz für Nazis!“ gegen das Rechtsrockfestival in Themar beteiligen sich auch evangelische Christen. So wird am morgigen Samstag (6. Juli) um 14 Uhr zum Gottesdienst mit Friedensgebet auf der Wiese neben der Tankstelle am Ortsausgang von Themar in Richtung Hildburghausen eingeladen. Um 16 Uhr ist ein Sommerkonzert mit dem Posaunenchor Marisfeld in der Friedhofskirche von Themar geplant. Escolar Popular, ein Werk und Erprobungsraum der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), beteiligt sich mit Samba-Klängen und Capoeira-Aufführungen.

Mit „Herz statt Hetze“, wirbt Johannes Haak, Superintendent des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Hildburghausen-Eisfeld für die Proteste. Zudem verweist er auf einen Grundsatz der Martin-Niemöller-Stiftung: „Wir brauchen eine zivile, demokratische und human gestaltete – eine solidarische Welt“.

„Mir ist es sehr wichtig, persönlich und als Vertreterin der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Themar an den Protesten des Bündnisses für Demokratie gegen das Rechtsrockfestival teilzunehmen“, sagt Ortspfarrerin Ulrike Polster. „Themar hatte eine große jüdische Gemeinde zur Zeit des 2. Weltkriegs. Alle jüdischen Familien mussten fliehen, ansonsten wurden sie durch die Nationalsozialisten ermordet. Die Stadt Themar, besonders der Verein ,Themar trifft Europa‘, setzt sich sehr für die Versöhnungsarbeit mit den Nachkommen ein und verlegt Stolpersteine. Auch die Kirchengemeinde beteiligt sich. Es ist mir angesichts dessen unerträglich, dass auf unseren Fluren wieder Antisemitismus und Fremdenhass verkündet werden“, betont Ulrike Polster.

Sie hat am Pfarrhaus ein großes Banner hängen, mit dem der Kirchenkreis Hildburghausen-Eisfeld für ein weit sichtbares Protest Zeichen sorgt. Die Aufschrift ist ein Zitat von Martin Luther King: „Dunkelheit kann Dunkelheit nicht vertreiben; nur Licht kann das. Hass kann Hass nicht vertreiben; nur Liebe kann das“.

Morgen ab 10.30 Uhr wird die Wiese an der B 89 am Ortsausgang Themar Schauplatz eines friedlichen Demokratiefestes mit Musik, Informationsständen, Filmvorführungen, Redebeiträgen aus Zivilgesellschaft und Politik sowie Mit-Mach-Aktionen und Angeboten für Kinder.

Hintergrund: Am 5. und 6. Juli findet vor den Toren der Stadt Themar wieder das neonazistische Großevent „Tage der nationalen Bewegung“ statt. Das Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra will ein starkes und deutliches Zeichen gegen nationalistische, rassistische und demokratiefeindliche Botschaften und Aktivitäten in Themar und Südthüringen setzen.

Weitere Informationen im Internet: www.buendnis-kloster-vessra.de

RÜCKFRAGEN

Pastorin Ulrike Polster, 036873-60322


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