PM 68 | 01.07.2009
Evangelische Kirche verurteilt NPD-„Mahnwachen“ vor Moscheen

Bildungsdezernent Wagner: „Entlarvende Stimmungsmache“

Die Pläne der Thüringer NPD, ihren Landtagswahlkampf mit „Mahnwachen“ vor Moscheen zu eröffnen, werden von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) scharf kritisiert. Oberkirchenrat Christhard Wagner, Bildungsdezernent und Leiter der AG „Rechtsextremismus“ der EKM, stellt klar: „.Es ist unerträglich und gleichzeitig entlarvend, wenn die NPD versucht, mit Mahnwachen vor Gotteshäusern diffuse Ängste zu schüren und Stimmung zu machen.“ Die Religionsfreiheit sei ein wertvolles Gut unserer Gesellschaft, so Wagner weiter. Wenn die NPD diese in Frage stelle, verlasse sie einmal mehr den demokratischen Konsens.

„Als Christen sind wir zu Solidarität mit den Bedrängten verpflichtet“, betont Wagner. „Vor Gott sind alle Menschen gleich, so sagt es die Bibel. Das ganze Neue Testament ist ein Plädoyer für Nächstenliebe und gegen Fremdenfeindlichkeit.“ Er verweist auf das immer noch aktuelle Motto der vergangenen EKM-Jahreskampagne, „Nächstenliebe verlangt Klarheit“: „Wer klar sieht, spricht auch Klartext. So viele Menschen wie möglich müssen aufstehen und sich den Rechtsextremisten in den Weg stellen.“

Wagner dankt den Christen in Gemeinden und Initiativen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren. Er ermuntert alle Kirchengemeinden, sich in die Proteste gegen die Mahnwachen einzureihen. „Rechtsextremismus und christlicher Glaube sind unvereinbar. Wir müssen aufmerksam sein für Mitmenschen, die gefährdet sind. Wir dürfen weder schweigen noch tatenlos zusehen, wenn Demagogen auf derart üble Art den inneren Frieden unseres Landes bedrohen“, so Wagner.

Die NPD hatte auf einer Pressekonferenz am 26. Juni angekündigt, am 1., 2. und 3. Juli „Mahnwachen“ vor den Moscheen in Jena, Erfurt und Nordhausen abhalten zu wollen.

RÜCKFRAGEN

Christhard Wagner, 0171-8303369

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