PM 42 | 24.04.2008
Fachtag zur Friedensarbeit mit Jugendlichen

Fachtag zur Friedensarbeit mit Jugendlichen
Diskussion über bundesweiten Aufruf zur friedlichen Lösung von Konflikten

Vom Frieden zu reden ist das eine – ihn zu leben das andere. Am kommenden Montag (28. April, 10-15 Uhr) wird im WerkHaus Neudietendorf (Drei-Gleichen-Str. 35) ein Fachtag zur Friedensdenk­schrift des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) veranstaltet. Eingeladen sind Lehrer, Jugendarbeiter, Verantwortliche für Kriegsdienstverweigerung und Zivildienst in den Gemeinden sowie andere Interessierte. Unter dem Motto „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ werden unter anderem Christine Lieberknecht, designierte Thüringer Sozialministe­rin und Mitautorin der Denkschrift, sowie Michael Haspel, Direktor der Evangelischen Akademie Neudietendorf, über das Thema diskutieren. Veranstalter sind die Evangelische Jugend in Thüringen sowie das Referat Friedensarbeit der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutsch­land (EKM).

Zu dem Fachtag geht es neben der Diskussion über die Denkschrift um die Friedensarbeit und das Thema Gewaltfreiheit im Alltag. So sollen die Lehrer und Jugendarbeiter befähigt werden, mit Jugendlichen die Themen Wehrdienst, Zivildienst und Freiwilligendienst zu besprechen. Unter anderem gibt es Vorschläge, wie sie Wehrdienstverweigerer beraten können und welche Arbeitsmaterialien für Jugendgruppen und Schulen zur Verfügung stehen.

Die Denkschrift des Rates der EKD fordert, verstärkt friedensethische Themen in der Öffentlichkeit zu diskutieren. „Die Friedensdenkschrift wird Papier bleiben, wenn es nicht gelingt, die in ihr ange­sprochenen Fragen so in den Alltag der Menschen zu übertragen, dass sie sich mit ihren Denkweisen und Fragen ernst genommen fühlen. Dazu möchte der Fachtag einen Beitrag leisten“, sagt der EKM-Friedensbeauftragte Wolfgang Geffe.

In der Friedensdenkschrift wurde verkündet, dass wirksame Friedenspolitik auf dem Abbau von Gewalt, einer internationalen Rechtsordnung und einer gerechten Welt­wirtschaft beruhen muss. „Wenn Du den Frieden willst, bereite den Frieden vor“, gilt als Leitsatz. Der Rat der EKD widerspricht damit dem politischen Grundsatz, dass man den Krieg vorbereiten müsse, wenn man den Frieden wolle. Ein Thema ist die ungleiche Verteilung von Macht und Gütern. Das Sichern von strategischen Ressourcen durch militärische Operationen sowie das Drohen mit Nuklearwaffen wird abgelehnt, der sorgsame Umgang mit den Ressourcen durch Industriestaaten wird angemahnt. Bun­deswehrangehörigen wird das Recht zugesprochen, Befehle aus Gewissensgründen zu verweigern. Noch könne nicht davon die Rede sein, dass sich die deutsche Politik von der Perspektive der zivilen Konfliktbearbeitung leiten lässt, heißt es in der Denkschrift der EKD.

Bei Rückfragen: Wolfgang Geffe, 0151-15210551


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