PM 43 | 28.04.2008
Vortraege in Jena und Weimar Evolution und Schoepfung

Hat Gott die Erde tatsächlich in sieben Tagen erschaffen? Ob der Text der Bibel im Widerspruch zu den Erkenntnissen der Naturwissenschaften steht, wird zunehmend kontrovers diskutiert. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat gerade eine Orientierungshilfe zu Evolutionstheorie und Schöpfungsglaube herausgegeben. Diesem Thema widmen sich auch zwei kirchliche Veranstaltungen in Thüringen. So lädt der Ökumenische Beirat „Kirchen und Hochschulen“ in Jena morgen (29. April, 19 Uhr) zur Diskussion unter dem Motto „Evolution und Schöpfung – kein Widerspruch“ in die Jenaer Rosensäle ein. „Sechs Tage und fertig? – Evolution Versus Intelligent Design“ heißt der Vortrag des Gästepfarrers Frank Hiddemann am 29. Mai (20.30 Uhr) in der Weimarer Stadtkirche.

„Nur der Austausch von Argumenten und wissenschaftliche Meinungsstreit wird zu einem Gespräch führen, das jeglichen Fundamentalismen eine Absage erteilen kann“, begründet Ekkehard Schleußner die Veranstaltung in Jena. Der Vorsitzende des Ökumenischen Beirates will durch das Treffen von Fachvertretern aus Biologie und Theologie eine Diskussion jenseits von Konfrontation ermöglichen und Gründe gegen eine wissenschaftsfeindliche Sicht auf die Evolution zusammentragen. „In ungewohnter Schärfe machen Vertreter eines Neuen Atheismus in der Evolutionsbiologie sowie eines ausschließlich am Text der Bibel orientierten Glaubens Ausschließlichkeitsansprüche geltend, die weder den Erkenntnissen moderner Naturwissenschaft noch den theologischen Einsichten christlichen Schöpfungsglaubens gerecht werden“, so Schleußner.

Als Referenten sind die Professoren Stefan Peters vom Senckenberg-Museum Frankfurt/Main und Christian Kummer vom Institut für naturwissenschaftliche Grenzfragen zur Philosophie und Theologie München eingeladen.

Frank Hiddemann wird in seinem Vortrag unter anderem über den Kreationismus sowie die Theorie des „Intelligent Design“ reden. „Christliche Theologie muss darüber nachdenken, wie Gott dort präsent ist, wo die Naturwissenschaften neue Erkenntnisse über die Welt finden“, so der Gästepfarrer.

Hintergrund: Kreationisten glauben, dass die biblische Schöpfungsgeschichte wörtlich zu nehmen ist und damit die tatsächliche Entstehung von Leben und Universum beschreibt. Sie gehen vom unmittelbaren Eingriff eines Schöpfergottes in natürliche Vorgänge aus. Laut „Intelligent Design“ können Merkmale des Universums und Lebens am besten durch eine intelligente Ursache erklärt werden. Die Vertreter versuchen, dafür wissenschaftliche Beweise zu finden.

Bei Rückfragen:
Hochschulpfarrerin Sabine Nagel, 03641-449790
Gästepfarrer Frank Hiddemann, 0172-4273307


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