PM 148 | 10.11.2008
Festwoche zum Jubilaeum des Augustinerklosters Gotha

Festwoche zum Jubiläum des Augustinerklosters Gotha
Vorträge über Markt statt Marx und Friedensgebete
Konzerte, Film und Gottesdienste

Am kommenden Mittwoch (12. November) beginnt die Festwoche zur Feier der 750-jährigen Geschichte des Augustinerklosters in Gotha. Erstmals 1258 als Wohnsitz von Mönchen des Augustinerordens urkundlich erwähnt, ist das Kloster älter als das berühmte Tochterkloster in Erfurt. Für die Festwoche wurde ein abwechslungsreiches Programm aus Gottesdiensten, Vorträgen, Konzerten und Filmvorführungen zusammengestellt. Zu den Gästen gehören Landesbischof Christoph Kähler, Friedrich Schorlemmer und Gerhard Schöne.

Eröffnet wird die Festwoche am Mittwoch um 15 Uhr mit einem festlichen Empfang mit dem Gothaer Oberbürgermeister Knut Kreuch und Oberkirchenrat Reinhard Werneburg. Im Anschluss wird das Musical „Die Hochzeit zu Kana“ aufgeführt. Zu den kulturellen Höhepunkten gehören außerdem eine Filmvorführung (13. 11., 19 Uhr) sowie Konzerte mit dem Chor „Collegium Canticum Novum“ aus Dresden (16. 11., 16 Uhr) und mit Gerhard Schöne (18. 11., 19.30 Uhr).

Weitere Höhepunkte sind der Gemeindenachmittag „Gothaer erzählen Gothaer Geschichte(n)“ am 14. November und ein Vortrag von Friedrich Schorlemmer am 17. November. Der Wittenberger Theologe referiert zum Motto „Von der Marx-Gesellschaft zur Marktgesellschaft. Aufgaben der Kirche heute“. Am 15. November wird der Superintendent i.R. Eckardt Hoffmann an das Thema „Friedensgebete und Runder Tisch in Gotha 1989/90“ erinnern.

Anlässlich des Jubiläums veranstaltet die Gesellschaft für Thüringische Kirchengeschichte vom 14. bis 16. November ihre Jahrestagung in Gotha. Ein Thema sind die historischen Verbindungen zwischen Kloster, Stadt und Schloss. Außerdem geht es um die Geschichte von Gotha als Ausgangspunkt von Missions-, Forschungs-, Entdeckungs- und Bildungsreisen, die von der thüringischen Provinz in die weite Welt führten. Die Gesellschaft für Kirchengeschichte bietet anlässlich ihrer Tagung interessante öffentliche Vorträge an.

Ein erster Festgottesdienst wird am 16. November mit Gästen aus den Partnergemeinden aus Lemgo und der Slowakei gefeiert. Zum Abschluss der Festwoche predigt Landesbischof Christoph Kähler in einem Gottesdienst am Buß- und Bettag.

Von dem Kloster ist eine spannende Geschichte überliefert. Erst lebten hier Franziskaner, dann Zisterzienserinnen und später Augustinermönche. Eine Inschrift am Ostturm der Kirche „Erbaut im Jahre des Herrn 1366“ erinnert an die Blütezeit des Klosters. Kreuzgang, Kapitelsaal und Sakristei stammen aus dieser Zeit und sind bis heute erhalten. Der Mönch Martin Luther hielt sich in den Jahren 1515 und 1516 als Visitator zu einer Inspektion im Kloster auf. Als Reformator predigte er während seiner Reise zum Reichstag nach Worms in der Augustinerkirche.

Nach der Reformation wurde Friedrich Myconius erster Superintendent in Gotha und prägte maßgeblich die Lateinschule, die nun die Gebäude des ehemaligen Klosters bezog und viele berühmte Schüler hervorbrachte.1989 waren Kloster und Kirche Zentrum der Friedensgebete sowie Ausgangsort der friedlichen Demonstrationen in Gotha.

Nach der umfangreichen Sanierung des Klosters wird der Kirchengemeinde und Gästen ein modernes Begegnungszentrum für spirituelles und kulturelles Leben sowie diakonische Projekte zur Verfügung stehen. Eigentlich sollten die Bauarbeiten bereits zur Festwoche abgeschlossen sein. Das Vorhaben war zu ehrgeizig, so dass das Jubiläum nun auf einer Baustelle gefeiert wird. „Aber man sieht: Hier ist Neues im Entstehen“, sagt Pastorin Esther-Maria Wedler. „Die reiche religiöse Geschichte des Klosters sehen wir als Verpflichtung, die alten Mauern auch weiterhin mit Leben zu erfüllen.“

Hinweis an die Redaktionen: Programm_Festwoche_Augustinerkloster_Gotha.pdf (pdf-Dokument)

Das Kloster im Internet: www.kirchgemeinde-gotha.de

Bei Rückfragen: Esther-Maria Wedler, 0160-92234371


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