PM 163 | 28.11.2008
Gewaltprävention durch Kampfesspiele Praxistag zur Jungenarbeit

Gewaltprävention durch Kampfesspiele -
Praxistag zur Jungenarbeit der Evangelischen Akademie in Neudietendorf am 2. Dezember

Jungen und Männer sind nicht nur überwiegend Täter, sondern auch zu 90 Prozent Opfer von Gewalttaten im öffentlichen und auch häuslichen Raum. Am kommenden Dienstag (2.12.) wird im Zinzendorfhaus in Neudietendorf bei Erfurt von 9 bis 16 Uhr ein gewaltpräventiver Ansatz für Familie, Schule und Jugendhilfe vorgestellt. Der Praxistag unter dem Titel „Jungen und Aggressivität“ führt in die Arbeit mit Kampfesspielen® ein.

Kämpfen lernen um die eigene Aggressivität zu kontrollieren? Diesen scheinbar ungewöhnlichen Weg erläutert Jürgen Reifarth, Studienleiter der Evangelischen Akademie Thüringen und Koordinator der Fachgruppe Jungenarbeit in Thüringen, so: „Aggression ist überlebensnotwendig als Herangehen, aus sich Herausgehen. Jungen haben biologisch bedingt in der Regel ein höheres aggressives Potenzial. Der Umgang mit der eigenen Aggression muss ebenso gelernt werden, wie man den Umgang mit der eigenen Sexualität lernen muss. Was ist angemessen, was ist hilfreich, was ist destruktiv?“ Der Jungenarbeiter Josef Riederle (Mielkendorf bei Kiel) hat dafür das Modell der Kampfesspiele entwickelt. Neben kraftvollem dynamischem Körperkontakt wird gleichzeitig Achtung für- und der Kontakt zueinander vermittelt. Dieses In-Beziehung-Bleiben wirkt deeskalierend. So wird der Unterschied von Kampf zu Gewalt; von Fairness zur Gemeinheit, vom Miteinander zum Gegeneinander erlebbar.

In der Fachgruppe Jungenarbeit in Thüringen arbeiten Männer aus der Jugendhilfe und Jugendbildung, aus verschiedenen Vereinen, Verbänden und freien Trägern der Jugendhilfe. „Wir sehen den dringenden Bedarf an qualifizierten und qualifizierenden Angeboten im Bereich der Jungenarbeit in Thüringen“ sagt Jürgen Reifarth. Die Fachgruppe Jungenarbeit hat sich deshalb seit ihrer Gründung 2005 zur Aufgabe gemacht, zur Vernetzung und zum Fachaustausch der Jungenarbeiter in Thüringen beizutragen, Bewusstseinsarbeit für die Problemlagen der Jungen zu leisten und Weiterbildungen zu organisieren.

Die Jungenarbeit wird am 25. Januar 2009 auch ein MDR-Gottesdienst aus Neudietendorf zum Thema haben, den Jürgen Reifarth zusammen mit einigen jungen Männern aus seinen Gruppen vorbereitet.

Bei Rückfragen: Jürgen Reifarth,, 0172-3690902


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