PM 164 | 01.12.2008
Ökumenisches Friedensgebet in Erfurter Lorenzkirche am 4 Dezember

Ökumenisches Friedensgebet in Erfurter Lorenzkirche am 4. Dezember
Erster Friedensgebetskreis der DDR besteht seit 30 Jahren

Am kommenden Donnerstag (4.12.) um 17 Uhr begeht der Ökumenische Friedensgebetskreis Erfurt sein 30-jähriges Jubiläum. Nach einem kurzen Einblick in die Anfänge der Ökumenischen Friedensgebete in der Erfurter Lorenzkirche sind alle Anwesenden eingeladen, ihre Fürbitten und Gebete vorzutragen. Nach dem Friedensgebet wird eine Kollekte gesammelt. Sie soll für die Pflanzung von Bäumen im „Wald der deutschen Länder“ in der israelischen Negev-Wüste um Beer Sheva verwendet werden.

Die Lorenzkirche lädt jeden Donnerstag um 17 Uhr zum Friedensgebet ein. Im Dezember 1978 fand das erste Friedensgebet dort statt. Anlass war die Einführung des Wehrkundeunterrichts an allen Schulen der DDR. Diese Militarisierung der Bildungseinrichtungen und der Gesellschaft erschütterte viele Menschen. Einige Erfurter Christen fanden sich zusammen, um gemeinsam zu beten. „Wir hatten feststellen müssen, dass all die Eingaben und Briefe an Bildungsministerin Margot Honecker nichts ausrichteten“, erinnert sich Pfarrer Karl Metzner, der die Friedensgebete begleitete. „In den Gebeten sahen wir eine Möglichkeit, Kraft zu schöpfen für uns und unsere Kinder.“

Die evangelischen und katholischen Gläubigen suchten einen Ort, an dem sie sich mit Gleichgesinnten zu Gebet und Austausch treffen könnten. Der damalige Bischof des Bistums Erfurt, Hugo Aufderbeck, ermöglichte es ihnen, regelmäßig zu den 30-minütigen Friedensgebeten in die katholische Lorenzkirche einzuladen.

Zum 15-jährigen Bestehen des Erfurter Friedensgebetskreises 1993 wurde erstmals eine Kollekte erbeten, was bei Friedensgebeten sonst nicht üblich ist. Das gesammelte Geld spendete der Friedensgebetskreis dem Jüdischen Nationalfond, der damit 42 Bäume um die israelische Wüstenstadt Beer Scheva pflanzte. Der „Wald der deutschen Länder“ ist eine Initiative zur Bepflanzung und Wiederaufforstung der Wüste Negev. Durch zahlreiche Spenden aus Deutschland konnten seit 1991 bereits über 350.000 Bäume gepflanzt werden. Im November 2008 hatte Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus im „Wald der deutschen Länder“ einige Bäume gepflanzt, die den Namen „Thüringer Wald“ erhielten. Dort sollen die Neupflanzungen erfolgen, für welche die Kollekte des Friedensgebets am 4. Dezember bestimmt ist.

RÜCKFRAGEN

Karl Metzner, 0361-2258169

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