PM 43 | 19.04.2007
Landessynode eroeffnet Bericht zur Lage von Bischof Kaehler

Landessynode der Thüringer Landeskirche in Wittenberg eröffnet
Bischof Kähler wirbt für Vereinigung der
Kirchen: „Grundsatzentscheidung möglich und nötig“

Mit einem gemeinsamen Gottesdienst am heutigen Donnerstagvormittag (19.4.) haben die parallel in Wittenberg tagenden Synoden der Thüringer Landeskirche und der Kirchenprovinz Sachsen begonnen. Am Anfang der Thüringer Synodaltagung stand nach dem Mittag der Bericht zur Lage von Landesbischof Christoph Kähler. Vor den 66 Kirchenparlamentariern warb er für die Vereinigung der beiden Landeskirchen. Am Samstag (21.4.) werden die beiden Synoden endgültig über den Vorschlag der Föderationskirchenleitung abstimmen, die beiden Landeskirchen zur Vereinigten Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zusammenzuschließen sowie das Kirchenamt in Erfurt und den Bischofssitz in Magdeburg anzusiedeln.

Kähler erinnerte in seiner Rede zunächst an die Gründung der Thüringer Landeskirche aus zunächst sieben, später acht kleinen Landeskirchen im Jahr 1921. Den Gründungsvätern sei die „erfolgreiche historische Anstrengung“ des Zusammenschlusses gelungen, obwohl „ihre Differenzen womöglich größer waren, als die unverkennbaren, aber – wie ich meine – überbrückbaren Unterschiede zwischen der Thüringer Landeskirche und der Kirchenprovinz Sachsen. ... Ihr Hauptmotiv war, in dem gegebenen geografischen und politischen Raum eine Landeskirche zu organisieren, die lebensfähig ist, ja die stark und klar in die Öffentlichkeit hinein Zeugnis geben kann.“

Heute dränge die demografische Entwicklung, durch die die Thüringer Landeskirche jährlich 10.000 Mitglieder verliere, zu ähnlichem Handeln: „Da wir ... insgesamt kleiner und ärmer werden, müssen wir mit unseren Kräften gut haushalten. ... Von daher stehen wir vor der Aufgabe, unsere Arbeit zu konzentrieren. Das war der Beweggrund für die Schritte auf die Kirchenprovinz Sachsen zu.“

Entwickelt seien bis heute drei der vier Wände, die das Haus der Kirchenvereinigung habe: Der Vereinigungsvertrag, der zur Beschlussfassung vorliege, der Verfassungsentwurf, der zur Diskussion an die Gemeinden gehen und im Frühjahr 2008 beschlossen werden könne und die Strukturanpassung, mit der die beschlossenen Einsparungen erreicht werden sollen. Unklar seien lediglich die Rechts- und Finanzbeziehungen zwischen der Landeskirche und den Kirchenkreisen. Diese könnten aber den Synoden im Herbst zur Abstimmung vorgelegt werden. Vor diesem Hintergrund sei die Grundsatzentscheidung, wohin sich die Föderation entwickeln solle, „möglich und nötig“: „Jetzt sind so viele Elemente sichtbar, dass wir Sie bitten zu entscheiden, ob wir dieses gut genug erkennbare Haus oder ein anderes bauen sollen.“

Im Blick auf die für Samstag anstehende Entscheidung der beiden Synoden sagte der Landesbischof: „Ich bin überzeugt, dass die Vereinigung mehr Probleme löst und Chancen für die Landeskirche und ihre Gemeinden schafft, als sie etwa an Schwierigkeiten für die Mitarbeiter der Verwaltung mit sich bringt. Umgekehrt stellt uns eine nicht erreichte Mehrheit vor die recht schwere Aufgabe, die notwendigen Einschnitte allein zu vollziehen und mit einer weiterlaufenden, teureren Doppelstruktur von zwei Synoden, zwei Bischöfen, zwei Standorten unter anderem zurecht kommen zu müssen.“

Hinweise für die Redaktionen:
Den kompletten Bischofsbericht sowie alle Unterlagen zur Synode finden Sie unter: www.ekmd-online.de, rechte Navigationsleiste „Synoden“.
Die Synode der Thüringer Landeskirche tagt in der Leucorea, die Synode der Kirchenprovinz Sachsen im Lutherhotel, die gemeinsame Tagung wird im Tagungszentrum sein (alle Tagungsorte in der Wittenberger Innenstadt). Die Tagungen sind öffentlich; Sie sind herzlich eingeladen.
Nach der Entscheidung über die Zukunft der Föderation möchten wir Sie gern direkt informieren; ein Pressegespräch ist für Samstag, 21.4., 13 Uhr, im Lutherhotel in Wittenberg, geplant.
Bei Rückfragen: Ralf-Uwe Beck, 0172-7962982


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