Martinsfest mit Reitern, Musik, Theater, Feuer und Teilen von Gebäck
Erinnerung an Martin Luther und den Heiligen Martin
Susanne Sobko, 0162-2048755, oder Friedemann Kahl, 0151-59128575
An den kommenden Tagen feiern zahlreiche Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) das Martinsfest. Viele Christen treffen sich bereits am 10. November, an dem Martin Luther im Jahr 1483 geboren wurde. Der 11. November wird als Tauf- und Namenstag Luthers gewürdigt. Gleichzeitig erinnert dieser Tag an den Heiligen Martin, der Bischof von Tours war. Die Bräuche zum Martinstag sind regional verschieden. Meist ziehen Kinder nach Einbruch der Dunkelheit mit Laternen durch die Straßen und singen Martinslieder. Die Umzüge haben eine symbolische Bedeutung: Sie bringen Licht in die Dunkelheit, ebenso wie barmherziges Verhalten Hilfe bringt. Oft werden Martinshörnchen, Martinsbrezeln oder Weckmänner geteilt, um an die Hilfsbereitschaft des Heiligen Martins erinnern. In einigen Orten brennen Martinsfeuer, Musiker und Reiter begleiten die Umzüge. Zahlreiche Termine finden sich unter www.ekmd.de/veranstaltungen und https://www.ekmd.de/veranstaltungen/gottesdienste/.
Veranstaltungen zum Martinstag in Sachsen-Anhalt/Sachsen/Brandenburg (Auswahl):
In der Laurentiuskirche in Bad Dürrenberg gibt es eine Andacht mit Martinsspiel (9. November, 15 Uhr) – im Anschluss führt ein Laternenumzug in den geschmückten Pfarrgarten. Dort werden die frisch gebackenen Martinshörnchen verteilt.
In Quedlinburg führt der Martinsumzug nach einer Andacht (10. November, 17 Uhr) in der Marktkirche St. Benedikti durch die Stadt zur Mathildenkirche. Musikalisch gestalten die Veranstaltung der Kinderchor sowie der Posaunenchor.
Im „Kirchencafé Michael“ in Zeitz werden am Montag (10. November, 16 Uhr) gemeinsam die Martinshörnchen gebacken. Nach einem Anspiel in der Michaeliskirche (11. November, 16.30 Uhr) führt der Laternenumzug zum Dom, wo die Hörnchen verteilt werden.
Zu einem Martinsfest (11. November, 11 Uhr) für Erwachsene mit Andacht, Martinsgeschichte und Martinsgansessen wird in Salzwedel bereits am Vormittag in das Pfarrhaus St. Georg eingeladen. Am Abend (17 Uhr) wird das große Martinsfest in der Lorenzkirche und im Lorenzgarten bei Feuerschale, Punsch, Schmalzstullen und Martinsliedern gefeiert.
In der Stephanskirche in Tangermünde lädt die Gemeinde zu einem Familiengottesdienst (11. November, 17 Uhr) ein. Danach führt ein Laternenumzug mit Fanfaren zum Bleichenberg, wo das Martinsfeuer brennen wird.
Mit einer Familienandacht (11. November, 16.30 Uhr) in der Sylvestrikirche wird in Wernigerode der Martinstag begangen. Von dort geht ein Umzug zum Huberhaus, wo die Teilnehmenden Martinshörnchen, Bratwürste und eine spektakuläre Feuershow erwarten.
In Bad Liebenwerda gibt es in der Nikolaikirche (11. November, 16.30 Uhr) eine Andacht zum Martinstag mit anschließendem Umzug durch die Stadt.
Eine ökumenische Andacht (11. November, 17 Uhr) mit anschließendem Laternenumzug zum Holzmarkt, wo die Martinshörnchen geteilt werden, findet in der Kirche St. Peter und Paul in Naumburg statt.
Nach einer Andacht (11. November, 16.30 Uhr) in der Kreuzkirche in Magdeburg führt der Laternenumzug mit Musik und Gesang zum Offenen Treff Nordwest- dort wird es ein offenes Feuer, warme Getränke und Gegrilltes geben.
Zum Martinsfest in Halle (Saale) treffen sich Familien in der Moritzkirche (11. November, 16.30 Uhr) zum Martinsspiel und Gesang. Danach führt Martin auf einem Pferd den Lampionumzug zum Hallmarkt, wo das Martinsfeuer entfacht wird. In diesem Jahr werden Spenden zu Gunsten der „Schnitte“ gesammelt. In der Einrichtung finden täglich bis zu 75 Kinder einen Ort der Zuflucht und Geborgenheit.
Im Kirchenkreis Torgau-Delitzsch wird in Eilenburg in der Nikolaikirche ein Martinsspiel (11. November, 17 Uhr) aufgeführt. Die Kinder der Singschule bereiten dazu das Stück „Der barmherzige Samariter“ vor. Anschließend geht es mit einem Laternenumzug samt Martinsreiter zur katholischen Kirche. Die Akkordeon-Asse begleiten den Umzug musikalisch. Am Lagerfeuer Pfarrgarten werden die Martinshörnchen miteinander geteilt.
Veranstaltungen zum Martinstag in Thüringen (Auswahl):
Eine Martinsandacht mit dem Kindergarten wird am 7. November um 17 Uhr in Merkers in der Evangelischen Kirche gefeiert. Es folgt der Laternenumzug mit Fanfarenzug, dann gibt es „Speis und Trank“ an der Alten Schule.
Am 8. November startet um 17 Uhr in der Kirche Nöbdenitz eine Martinsandacht mit dem Teilen von Martinshörnchen, gebacken von Frauen der Kirchengemeinde. Der anschließende Lampionumzug wird durch die Spielleute-Union „Frisch voran“ und die Freiwillige Feuerwehr Untschen begleitet. Am Ende wird im Pfarrhof zu Martinsfeuer, Imbiss und heißen Getränke sowie einem Konzert der Spielleute-Union eingeladen. Dabei leuchten das neue Spielehaus, der Pfarrgarten und die 1.000-jährige Eiche dank einer Lichtillumination.
Die Martinsandacht in der St. Ursula-Kirche Kieselbach beginnt am 9. November um 17 Uhr. Den folgenden Laternenumzug begleiten die Oberkrayenberger und danach wird zum Beisammensein unter der Linde eingeladen.
In Erfurt wird mit der Ökumenischen Feier auf dem Domplatz (Foto) am 10. November an Martin Luther und den Heiligen Martin als Stadtpatron erinnert. Ab 17.30 Uhr erklingt die Glocke „Gloriosa“. Im Gottesdienst um 18 Uhr gibt es einen Auftritt von Martin und Martina und unter dem Motto „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ erzählen Menschen aus der Notfallseelsorge und Bahnhofsmission von ihren Erfahrungen. Beim Martinsmarkt gibt es ein buntes Lieder-, Theater- und Bastelprogramm. Im Augustinerkloster beginnt 17 Uhr eine Martinsfeier, 18 Uhr folgt ein Abendgebet, 19 Uhr wird im Kreuzgang zu Posaunenklängen und Martinsliedern eingeladen und 19.30 Uhr gibt es eine Augustinertafelrunde bei Bier und Käse mit dem Luther-Zitat „Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken“ als Motto und „einer kurzweiligen Geschichte der Trunkenheit von der Steinzeit bis zur Reformation“. In den Restaurants der Stadt gibt es Martinsgans und Martinshörnchen.
In Bad Salzungen findet die Martinsandacht am 10. November in der Stadtkirche um 17 Uhr statt, danach führt der Lampionzug angeführt von Pferd und Reiter rund um den Burgsee zur katholischen Kirche. Dort werden Martinshörnchen geteilt und es gibt einen Abschlusssegen.
Am 10. November beginnt das Ökumenische Martinsfest in Eisenach um 16.30 Uhr in der Georgenkirche. Dann startet der Laternenumzug, angeführt von Martin auf dem Pferd, am Karlsplatz erklingt Musik vom Posaunenchor und es geht weiter zum Lutherplatz. Als Besonderheit findet in Eisenach ein „Heischegang“ statt: Kinder ziehen verkleidet als „Märzemännchen“ von Haus zu Haus und bitten mit gereimten Sprüchen um milde Gaben, die sie meist als Süßigkeiten erhalten. Der Brauch ist auf die Schulzeit Luthers zurückzuführen: Als Kurrende-Sänger zog der Lateinschüler durch die Straßen, um mit Spenden seine Gasteltern bezahlen zu können.
In Kaltenwestheim ist am 10. November um 17 Uhr eine Martinsandacht mit dem Kindergarten in der Laurentius-Kirche geplant. Danach beginnt der Laternenumzug mit Teilen der Martinshörnchen und es gibt Abendessen bei der Feuerwehr.
In Nohra startet am 10. November um 16.30 Uhr beim Bäckerladen ein Umzug mit Laternen durch das Dorf, anschließend ist in der Kirche die Geschichte von St. Martin zu hören.
Nach der Andacht am 10. November um 17 Uhr in der Stadtkirche Rudolstadt mit Martins- und Gänsespiel führt der Laternenumzug über den Markt zur Katholischen Kirche. Dort begleitet der Posaunenchor die Abschlussandacht und die Martinshörnchen werden geteilt.
Mit einer Martinsandacht im Pfarrhof beginnt die Feier in Pferdsdorf am 10. November um 17 Uhr. Im Anschluss folgt der Laternenumzug und das Teilen der Martinshörnchen, zum Schluss gibt es Speis und Trank im Pfarrhof und ein Martinsfeuer brent.
In Weimar beginnt das Martinsfest am 10. November um 16.30 Uhr im Pfarrhof der katholischen Herz-Jesu-Kirche, anschließend folgt der Laternenumzug mit Martin auf seinem Pferd durch die Innenstadt und 17 Uhr ein Programm auf dem Herderplatz mit Posaunenchor.
Ein Familiengottesdienst mit Lampionumzug ist am 11. November um 17 Uhr in der Dorfkirche Teichweiden geplant.
Der Umzug am 11. November um 17 Uhr in Mühlhausen/Thüringen von der Jugendkirche zur St. Josef Kirche wid von einem Posaunenchor begleitet.
In Tiefenort gibt es am 11. November um 17 Uhr eine Martinsandacht in der Peterskirche, im Anschluss ist der Laternen-Umzug mit Reiter und Pferd und es gibt Essen und Trinken.
Der Lampionumzug in Möhra startet am 11. November um 17 Uhr an der Kindertagesstätte Martin-Luther und endet auf dem Lutherplatz bei Martinshörnchen und Getränken mit einer Martinsandacht am Lutherdenkmal.
Der Gottesdienst zum Martinstag in Bedheim wird am 14. November (16 Uhr) mit Kindergarten, Christenlehrekindern und Konfirmanden gefeiert. Anschließend findet ein Laternenumzug durch das Dorf mit anschließendem Lichterfest im Sportlerheim statt.
Am 14. November wird in Frankenthal gefeiert: 17 Uhr ist die Geschichte des Heiligen Martin zu hören, Hörnchen werden geteilt und der anschließende Laternenumzug wird von der Freiwilligen Feuerwehr begleitet. Danach brennt der Rost im Zauberwald-Kindergarten.
Hintergrund:
Martin Luther wurde am 10. November 1483 geboren und am 11. November getauft. Vom Heiligen Martin ist die Legende überliefert, dass er als Soldat der Kaiserlichen Garde an einem Winterabend in Amiens einem frierenden Bettler begegnet ist. Darauf stieg er von seinem Pferd, teilte den Mantel mit dem Schwert und beschenkte den Bettler mit einer Hälfte. In der Nacht erschien ihm Jesus im Traum. Er war in die Mantelhälfte des Bettlers gehüllt und sagte: „Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Der Soldat ließ sich taufen und schloss sich Ordensbrüdern an. Später berief man ihn zum Bischof von Tours. Er kümmerte sich besonders um Kranke und Aussätzige.
Susanne Sobko, 0162-2048755, oder Friedemann Kahl, 0151-59128575