Neue Mitarbeiter für Kirchen in Ost- und Mitteldeutschland
Vorzeigeprojekt zur theologischen Qualifizierung für Ehrenamtliche
Franzisca Friedrich, 036202-77978-500
44 Absolventen und Absolventinnen des Kirchlichen Fernunterrichts (KFU) der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) haben heute in Neudietendorf ihre Zeugnisse erhalten. Sie stammen aus verschiedenen Landeskirchen aus Deutschland. Viele von ihnen werden künftig als ehrenamtliche Predigerinnen oder Prediger (Prädikanten) in ihren Kirchengemeinden tätig sein und Gottesdienste und Andachten in Kirchen und Gemeindehäusern gestalten. Die fundierte Ausbildung in den fünf Fächern der Evangelischen Theologie geht vom Gedanken des Priestertums aller Glaubenden aus. Sie ist innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ein Vorzeigeprojekt für die Qualifizierung ehrenamtlicher Gemeindeglieder.
Die 44 Männer und Frauen aus dem 33. KFU-Kurs haben die Ausbildung, die hauptsächlich an Wochenenden stattfindet, neben Beruf und Familie und oft auch anderen Ehrenämtern absolviert. Hinter ihnen liegen 349 Unterrichtsstunden, 13 Hausarbeiten sowie eine Examenspredigt. „Das ist ein großes Pensum, diverse schlaflose Nächte nicht mitgezählt. Nach einer mehrwöchigen, intensiven Examensphase wurde jetzt gefeiert und die Vorfreude auf die neue Aufgabe als Prädikant oder Prädikantin ist groß“, sagt Studienleiterin Dr. Susanne Erhardt-Rein.
Im KFU werden umfassende Grundkenntnisse und eine eigene theologische Kompetenz vermittelt. Derzeit unterrichten mehr als 50 ehrenamtliche Dozentinnen und Dozenten in den fünf Fächern der Evangelischen Theologie (Altes Testament, Neues Testament, Kirchengeschichte, Systematische Theologie, Praktische Theologie). Für Studierende aus den beteiligten Landeskirchen ist das Studium gebührenfrei. Seit 1960 gab es etwa 2.800 Teilnehmende. Der neue Kurs beginnt im Herbst 2026. Informationen gibt es auf www.kfu-ekmd.de.
Hintergrund:
Der KFU ist eine Einrichtung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), beteiligt sind die Landeskirchen aus Anhalt (ELKA), Sachsen (EVLKS) sowie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Das Bildungsangebot gilt für alle theologisch Interessierten aus den Gliedkirchen der EKD. Der KFU wurde 1960 als Reaktion auf die Kirchenpolitik der DDR gegründet. Das Studium der Theologie war Reglementierungen unterworfen, ein Mangel an Studierenden und theologisch gebildeten Gemeindegliedern zeichnete sich ab. In dieser Situation entschloss sich die Kirchenleitung der Kirchenprovinz Sachsen, ein gemeindebegleitetes Studium einzurichten. Nacheinander schlossen sich alle östlichen Landeskirchen sowie die Evangelische Kirche der Union an.
Es gibt unterschiedliche Formen der Teilnahme am KFU. Der Besuch zur Vorbereitung auf den ehrenamtlichen Dienst als Prädikantin oder Prädikant schließt ein Examen in allen Studienfächern ein. Für alle, die diesen Dienst nicht anstreben, ist auch eine Teilnahme ohne Examen und ohne die praktisch-theologischen Hausarbeiten möglich. Während der Ausbildung begleiten eine Mentorin beziehungsweise ein Mentor.
Weitere Informationen im Internet: www.kfu-ekmd.de
Franzisca Friedrich, 036202-77978-500