PM 146 | 06.11.2008
Oekumenische Friedensdekade vom 9 bis 18 November

Ökumenische Friedensdekade vom 9. bis 18. November
Gottesdienste, Gebete, Diskussionen, Vorträge, Konzerte und Ausstellungen

Unter dem Motto „Frieden riskieren“ laden die Gemeinden der Evangelischen Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) zur Ökumenischen Friedensdekade ein. Vom 9. bis 18. November haben sie Gottesdienste, Friedensgebete, Diskussionen, Vorträge, Konzerte und Ausstellungen organisiert.

Wolfgang Geffe, der Beauftragte für Friedensarbeit in der EKM, sieht ausreichend aktuellen Anlass, auf das Thema aufmerksam zu machen. „Frieden riskieren – das kann auch heißen, dass es Deutschland und Europa endlich wagen, tatsächlich auf zivile und gewaltfreie Konflikttransformation zu setzen und diese mit entsprechenden finanziellen Mitteln fördern. Eine Möglichkeit, die zwar immer wieder in Sonntagsreden auftaucht, aber bisher noch nie ernsthaft umgesetzt wurde. Es ist höchste Zeit für einen Wandel“, betont er.

In vielen Gemeinden wird zu Friedensgebeten eingeladen. Tägliche Treffen finden unter anderem in Greiz, Tiefenort, Riethnordhausen, Schmalkalden, Nordhausen, Dessau und Torgau statt.

Wie in jedem Jahr ist wieder eine Friedensfachkraft in den Kirchengemeinden unterwegs. Paul Metsch aus Köln wird von seinen Erfahrungen in Indonesien berichten, wo er 18 Monate tätig war. Im Auftrag der Nichtregierungsorganisation peace brigades international hatte er sich dem Schutz von gefährdeten Personen wie Anwälte, Gewerkschafter und freie Bauern gewidmet.

Metsch wird davon berichten, dass nicht nur Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz tätig ist, sondern auch Friedensfachkräfte. Sie sollen in Konfliktsituationen zivil und gewaltfrei agieren und damit eine Alternative zu Militäreinsätzen aufzeigen. Er ist in Staats bei Stendal, Rudolstadt, Weißenfels und Erfurt zu Gast.

In Rüdersdorf werden am 16. November nach einem Gottesdienst mit Gedenken an die Verstorbenen des Ortes neun Unbekannte auf dem Friedhof des Ortes beigesetzt. Die Gewaltopfer starben nach 1945 im Gelände eines damaligen alliierten Militärlagers.

In Gera wird unter anderem zu einer Theater-Aufführung und einem Taizé-Gebet eingeladen. „Wir wollen Mut zu Zivilcourage und Engagement machen“, begründet Pfarrer Michael Kleim. Das „Gebet der Religionen“ soll ein Zeichen dafür sein, dass sich Vertreter verschiedener Religionen achten können, anstatt in Intoleranz und Fanatismus zu verfallen. Texte und Gebete aus Christentum, Islam, Buddhismus und Judentum werden vorgetragen.

Das Stille Gedenken am Volkstrauertag findet wie in jedem Jahr am „Denkmal für den unbekannten Wehrmachtsdeserteur“ in Erfurt statt. Unter anderen sind Pröpstin Elfriede Begrich und Wolfgang Musigmann von der Offene Arbeit mit dabei.

Die Friedensdekade wird von einigen Ausstellungen begleitet. Irmela Mensah-Schramm fotografiert und überstreicht seit vielen Jahren Nazi-Schmierereien. „Hass vernichtet“ heißt ihre Ausstellung, die am 9. November in der Brüderkirche Altenburg eröffnet wird. Am 10. November bietet Mensah- Schramm zwei Workshops für Altenburger Schüler an. Die Ausstellung ist bis zum 19. November täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Vom 28. Oktober bis zum 29. November läuft in Gera die Ausstellung „Man hat sich hierzulande daran gewöhnt.“ Mit einem Gottesdienst endet am 16. November in Erfurt die Ausstellung „Das Angesicht des Anderen erkennen - Was Kolonisation und soziale Ungerechtigkeit anrichten können - Geschichte aufarbeiten.“

Die Friedensdekade im Internet: www.friedensdekade.de

Hintergrund: Die Idee zur Friedensdekade stammt aus den Niederlanden. In West- und Ostdeutschland wurde sie gleichzeitig im Jahre 1980 aufgenommen. Im Mittelpunkt stehen die Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Die Friedensdekade findet immer in der Zeit vom drittletzten Sonntag des Kirchenjahres bis zum Buß- und Bettag statt.

Hinweis an die Redaktionen: Termine zur Friedensdekade aus ganz Thüringen: Termine_Friedensdekade_Thueringen.pdf (pdf-Dokument)

Bei Rückfragen: Wolfgang Geffe, 03641/63 81 18 oder 0151/15 21 05 51


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