PM 6 | 25.01.2007
Orkan Kyrill hat 10000 Festmeter Schaden verursacht

Sturm Kyrill hat im Kirchenwald 10.000 Festmeter Schaden verursacht
15 Hektar sind komplett zusammengebrochen
Kirchenförsterin Biehl: „Als hätte ein Riese Mikado gespielt“

Auf mindestens 10.000 Festmeter beziffert die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen den Orkan-Schaden in ihrem Kirchenwald. Der Orkan Kyrill habe in der Nacht vom vergangenen Donnerstag (18.1.) zum Freitag 15 Hektar Flächenbruch verursacht. Dies komme einem Kahlschlag auf etwa 15 Fußballfeldern gleich. Zudem sei eine erhebliche Anzahl von einzelnen Bäumen durch den Sturm abgeknickt oder entwurzelt worden.

Betroffen sei vor allem der Kirchenwald in den Regionen um Ilmenau, Saalfeld und Schleiz. Abgeschlossen sei die Bestandsaufnahme der Schäden noch nicht. Der plötzliche Wintereinbruch und die Schneefälle in Süd- und Ostthüringen erschweren derzeit die Begehungen.

„Der Sturm hat hauptsächlich Fichtenwald getroffen. In den Wäldern sieht es aus, als hätte ein Riese Mikado gespielt“, so Susann Biehl, Leiterin der Forstabteilung im Kirchenamt in Eisenach. „Um das Sturm-Holz noch nutzen zu können, muss es spätestens bis April aus dem Wald geholt werden. Wenn es an nur drei Tagen 20 Grad warm ist, greift der Borkenkäfer an. Dann verliert das Holz schnell an Wert.“ Die Schäden in Thüringen sind aber insgesamt so groß, dass momentan weder Technik noch qualifiziertes Personal ausreichend verfügbar seien.

So erwartet Biehl von den staatlichen Forstbehörden, den Privatwaldbesitzern eine faire Chance beim Verkauf des Holzes einzuräumen. Bei den Mengen, die der Staatsforst absetzen müsse, könnten die Preise schnell zuungunsten der kleineren Privatwaldbesitzer fallen. Gespräche zwischen dem Staatsforst und den anderen Waldbesitzern seien bereits angesetzt.

Unterstützung sei auch für die Wiederaufforstung notwendig. „Für uns kommt nur ein stabiler Mischwald in Frage. Dieser ist ökologisch und ökonomisch sinnvoller als monotone Fichtenwälder, die anfällig sind für Stürme und Schädlinge.“ Die Flächen als Mischwald wieder aufzuforsten sei jedoch teurer, als Fichten zu pflanzen.

Insgesamt bewirtschaftet die Thüringer Landeskirche 5.030 Hektar Kirchenwald auf 1.725 Flurstücken mit einer Größe von 100 Quadratmetern bis 50 Hektar.

Bei Rückfragen: Susann Biehl, 0173-3 88 3333


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