PM 9 | 26.01.2009
Seminar „Widerstehen in der DDR“ vom 26. bis 30. Januar: Junge Thüringer treffen Zeitzeugen

Wie reagierte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR, wenn Jugendliche Widerstand gegen den SED-Staat leisteten? Was steht in den MfS-Ermittlungsakten? Diesen Fragen widmet sich ein Seminar für Schüler und Zivildienstleistende, das in dieser Woche in Erfurt und Neudietendorf stattfindet. Veranstaltet wird das Seminar mit dem Titel „Widerstehen in der DDR“ vom Bund Evangelischer Jugend in Mitteldeutschland, der Thüringer Landesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit sowie dem Beauftragten für Friedensarbeit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM).

Vom 26. bis zum 30. Januar können die 26 Seminarteilnehmer selbst dem Vorgehen der Stasi nachspüren. Nach einer Einführung in das Archiv der Staatssicherheit in Erfurt werden die Jugendlichen in Arbeitsgruppen ausgewählte MfS-Akten lesen. Anschließend können sie mit den Personen sprechen, deren Akten sie studiert haben, darunter der TV-Journalist Alexander Kobylinski. „Durch die Quellenarbeit und die Zeitzeugengespräche kommen die Jugendlichen sehr direkt in Kontakt mit der DDR-Vergangenheit. Das soll im Jubiläumsjahr der friedlichen Revolution einen differenzierten Blick auf die DDR ermöglichen,“ betont Wolfgang Geffe, Friedensbeauftragter der EKM

Im Rahmen des Seminars findet am morgigen Dienstag (27. Januar) ein Gespräch mit den Besetzern der Stasi-Bezirksbehörde Erfurt statt. Am Mittwoch (28. Januar) begleitet der Zeitzeuge Holm Kristen die Seminarteilnehmer bei einer Führung durch die MfS-Untersuchungshaftanstalt in der Erfurter Andreasstraße. Kirsten war dort 1983 selbst fünf Monate inhaftiert. Das Seminar endet am Freitag (30. Januar) mit der Auswertung des Projekts.

Hinweis für die Redaktionen:
Die Zeitzeugengespräche mit den Besetzern der Stasi-Bezirksbehörde Erfurt (27.1., 16 Uhr, Jugendherberge Erfurt, Hochheimer Str. 12) und mit Alexander Kobylinski (29.1., 11 Uhr, WerkHaus Neudietendorf, Drei-Gleichen-Str. 35) sind für Journalisten öffentlich.

RÜCKFRAGEN

Jürgen Wollmann, 0173-9256510

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