PM 78 | 27.06.2007
Tagung zu 35 Jahren Falcke Vortrag Verbesserlicher Sozialismus

35 Jahre Vortrag von Heino Falcke: „Verbesserlicher Sozialismus“
Tagung der Evangelischen Akademie am 30. Juni

Am kommenden Samstag vor 35 Jahren hat der frühere Erfurter Propst Heino Falcke einen für die Entwicklung der DDR und der Kirchen wegweisenden Vortrag gehalten. Falcke hatte am 30. Juni 1972 in Dresden vor der Synode des Bundes der evangelischen Kirchen in der DDR unter dem Titel „Christus befreit – darum Kirche für andere“ einen „verbesserlichen Sozialismus“ gefordert. Den 35. Jahrestag des Vortrags nimmt die Evangelische Akademie Thüringen zum Anlass, für Samstag (30.06, ab 10 Uhr) zu einer Tagung in das Erfurter Augustinerkloster einzuladen. Falcke selbst wird wie auch Ministerpräsident a.D. Manfred Stolpe an einem Zeitzeugengespräch teilnehmen.

Falckes Vortrag gilt als Schlüsselreferat für das Selbstverständnis der DDR-Kirchen. Er hatte darin seine „engagierte Hoffnung“ auf einen „verbesserlichen Sozialismus“ zum Ausdruck gebracht und die Freiheit des Individuums und Mündigkeit des Bürgers eingefordert. Hier habe auch die Kirche eine politische Mitverantwortung, so seinerzeit das Plädoyer Falckes. Der Vortrag durfte in der DDR nie gedruckt werden, wurde aber dennoch weit verbreitet.

Die Tagung „Christus befreit – darum Kirche für andere!“ beginnt am Samstagvormittag (30.6., 10.45 Uhr) nach einer Andacht von Pröpstin Elfriede Begrich mit einem Einführungsvortrag von Michael Haspel, Direktor der Evangelischen Akademie. Bis zum Mittag (11.15 bis 12.30 Uhr) steht ein Zeitzeugengespräch mit Ministerpräsident a.D. Manfred Stolpe, Konsistorialpräsident i. R. Martin Kramer und Falcke auf dem Programm. Mit der Wirkungsgeschichte des Vortrages beschäftigt sich der Beitrag von Katharina Kunter von der Universität Karlsruhe. Die Tagung endet mit einem Podiumsgespräch (16 Uhr) zu der Frage, was heute „Kirche für andere“ heißt. Falcke wird dazu ein Impulsreferat halten.

Falcke zählt zu den profiliertesten evangelischen Theologen in Ostdeutschland und gilt als Vordenker der kirchlichen Friedensbewegung. Von 1963 an leitete er zehn Jahre lang das Predigerseminar Gnadau der Evangelischen Kirche der Union. Danach war er bis zu seinem Ruhestand 1994 Propst der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen in Erfurt.

Hinweis für die Redaktionen:
Das gesamte Programm finden Sie im Internet unter: www.ev-akademie-thueringen.de
Bei Rückfragen: Dr. Michael Haspel, 0151-12729765


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