Pressestelle Thüringen

„Willy Brandt ans Fenster“ hieß es am 19. März 1970 vor dem Hotel „Erfurter Hof“. Mit dem deutsch-deutschen Gipfeltreffen zwischen Willy Brandt und Willi Stoph haben sich die Erfurter Abiturienten Marie und Lisa Beinlich, Reinhild Rössler und Florian Sonntag beschäftigt und damit den Schülerwettbewerb 2009 „Diktaturerfahrung und demokratische Umbrüche in Deutschland und Europa“ der Stiftung Ettersberg gewonnen. Im Rahmen einer Veranstaltung der Evangelischen Stadtakademie „Meister Eckhart“ am kommenden Mittwoch (1. Juli,19.30 Uhr) stellen die Preisträger im Café „Willy B.“ (Willy-Brandt-Platz 1) in Erfurt die wichtigsten Resultate vor.

Fast 4000 Volkspolizisten und ungezählte Stasi-Leute standen auf dem Erfurter Bahnhofsvorplatz etwa 8000 Erfurtern gegenüber, die erfolgreich die Absperrketten durchbrachen. Was berichten Zeitzeugen und interne Auswertungen? Was meldeten jeweils die Medien in Ost und West? War Egon Bahrs und Willy Brandts Programm „Wandel durch Annäherung“ auf Wiedervereinigung aus? Marie und Lisa Beinlich, Reinhild Rössler und Florian Sonntag von der Erfurter Edith-Stein-Schule haben die Ereignisse in ihrer Seminararbeit detailreich erforscht und dabei auch das umstrittene Leuchtschrift-Denkmal sowie aktuelle Stimmen zur politischen Erinnerungskultur einbezogen. Die Stiftung Ettersberg bewertete das Ergebnis „thematisch ebenso wie in der Recherche, der Darstellung, der Teamarbeit und der mutigen und gedankenreichen Urteilsbildung als ganz hervorragende Arbeit“ und vergab dafür den 1. Preis ihres diesjährigen Schülerwettbewerbs.

Die Veranstaltung „’Willy Brandt ans Fenster’ - Wie in Erfurt der Weg zur Wiedervereinigung vorbereitet wurde“ moderiert Dr. Aribert Rothe, Leiter der Evangelischen Stadtakademie „Meister Eckhart“ Erfurt. Passend gewählt ist der Ort für die Präsentation: Das Café „Willy B.“ liegt im Erdgeschoss des Gebäudes, das einst den „Erfurter Hof“ beherbergte.