PM 055 | 14.06.2023
EKM-Referent ist Vorsitzender eines bundesweiten Vereins für Orgeln

Arbeit der Orgelsachverständigen wird mehr vernetzt und intensiviert

Christoph Zimmermann (Foto l.), Referent für Orgeln im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), ist neuer Vorsitzender der Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands (VOD). Er wurde zu einer Fachtagung in Freiburg gemeinsam mit sechs weiteren Vorstandsmitglieder gewählt.

„Mit Christoph Zimmermann übernimmt ein erfahrenes und engagiertes Mitglied der VOD die Leitung“, sagt Vorgänger Martin Kares (Foto r.) aus Karlsruhe. Mit dieser Besetzung werde sich der Blick stärker auch auf die Orgeln und die kirchliche Situation in den östlichen Bundesländern richten.

Zimmermann freut sich auf sein neues Amt. „Wir werden die Arbeit der VOD noch stärker als bisher mit unseren Partnern verknüpfen beziehungsweise vernetzen“, sagt der neue Vorsitzende. „Mein Ziel ist es, eine stärkere Beteiligung der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland über die Einbindung in den Vorstand sicher zu stellen. Außerdem wollen wir die Zusammenarbeit mit dem Bund Deutscher Orgelbaumeister (BDO) intensivieren. Innerhalb der Berufsgruppe der Orgelsachverständigen wollen wir den Austausch mit den Fachleuten unserer Nachbarländer weiter ausbauen“, so Zimmermann.

Die VOD wurde vor über 50 Jahren zunächst als Arbeitskreis gegründet, ein Jahr später etablierte sie sich mit einer Geschäftsstelle und erweiterten Koordinationsaufgaben. Seit 1. Januar 2023 ist sie in der Form eines eingetragenen Vereins beim Amtsgericht in Karlsruhe registriert. Neben Fachtagungen für die Orgelsachverständigen berät und unterstützt die VOD die Ausbildung und Zertifizierung von Orgelsachverständigen. Daneben erstellt sie Fachmaterialien und Arbeitshilfen für die Kirchenleitungen und Kirchengemeinden.

In der EKM gibt es mit etwa 4.000 Orgeln zwanzig Prozent der evangelischen Orgeln beziehungsweise acht Prozent aller Orgeln in Deutschland. Viele Instrumente wurden aufwändig restauriert, allerdings besteht auch noch viel Nachholbedarf: Nur in etwa 67 Prozent der Kirchen gibt es eine spielbare Orgel, 17 Prozent besitzen eine nicht spielbare Orgel und 15 Prozent der Kirchen sind ohne Orgel. Für die Beratung zur Pflege der Instrumente sind 22 Orgelsachverständige in den Kirchenkreisen tätig. Die Orgeln werden von 179 hauptamtlichen und etwa 650 nebenamtliche Organistinnen und Organisten gespielt. Mehrere Meisterbetriebe im Orgelbauerhandwerk sind innerhalb der EKM ansässig.

Hintergrund:

Im 3. Jahrhundert vor Christi Geburt erfand der Grieche Ktesibios die Vorläuferin der heutigen Orgel. Orgelspiel war laut VOD sogar eine Disziplin bei den Olympischen Spielen. Zu Zeiten der Christenverfolgung ertönte die Orgel in den Arenen als Zeichen kaiserlicher Macht. Über Byzanz gelangte die Orgel ins christliche Abendland. Die Pfeifenorgel wird als „Königin der Instrumente“ bezeichnet – kein anderes akustisches Musikinstrument ist größer, vielstimmiger und reicher an Klangfarben. „Orgelbau und Orgelmusik“ wurden 2017 von der UNESCO-Kommission zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt.

RÜCKFRAGEN

Christoph Zimmermann, 0361-51800573


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