PM 73 | 18.05.2006
Evangelisches Buero fragt Nachhaltigkeit dank gruener Gentechnik

Kirche, Forschung und Umweltverband diskutieren grüne Gentechnik

Gentechnisch veränderte Pflanzen als nachwachsende Rohstoffe. Eine große Chance für Sachsen-Anhalt, meinen Forschung und Wirtschaft. Ein unvertretbares Risiko für Mensch und Umwelt, sagen kirchliche Gruppen, Umweltverbände und Verbraucherschützer. Über das Für und Wider diskutieren kommenden Montag in der Landeshauptstadt Prof. Dr. Klaus Tanner, Lehrstuhl für Theologische Ethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Prof. Dr. Dierk Scheel, Geschäftsführender Direktor des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie in Halle, und Dr. Frank Augsten, Geschäftsführer des Thüringer Vereins Ökoherz aus Weimar. „Nachhaltigkeit dank grüner Gentechnik?“ lautet das Thema des Gesprächsabends am 22. Mai in Magdeburg (19 Uhr, Hegelstraße 1), der vom Evangelischen Büro und der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt ausgerichtet wird. Zur Veranstaltung sind Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich eingeladen.

Der Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung im Bereich der grünen Gentechnik verschiebt sich langsam von Nahrungs- zu Nutzpflanzen. Nun soll der Einsatz von Gentechnik bei den Schmier-, Kunst- und Brennstoffen, so hoffen viele, die Erträge erhöhen sowie die Qualität verbessern. Damit kommt auch der Konflikt um die grüne Gentechnik in eine neue Runde. Für Sachsen-Anhalt ist das Thema besonders relevant. Das Land ist bundesweit Spitzenreiter bei den landwirtschaftlichen Anbauflächen für nachwachsende Rohstoffe und Energiepflanzen. Wichtige Unternehmen und Forschungseinrichtungen der grünen Gentechnik haben ihren Sitz in Sachsen-Anhalt; Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet werden in erheblichem Umfang aus Landesmitteln gefördert. Gleichzeitig bestehen große Bedenken im kirchlichen Bereich, bei Umweltverbänden und Verbraucherschützern.

Die Synode der Kirchenprovinz Sachsen hat sich bereits 1996 gegen den Anbau von gentechnisch verändertem Saat- und Pflanzgut auf kircheneigenem Land ausgesprochen. In der Beschlussfassung des Kirchenparlaments heißt es: „Sie [die Synode] nimmt die Bedenken auf, die Viele gegen einen Anbau vorbringen im Hinblick auf

  • das Vordringen von Resistenzgenen aus genmanipulierten Pflanzen in die kultivierten sowie in die natürlichen Ökosysteme,
  • die nachhaltig negative Beeinflussung der Artenvielfalt,
  • die möglichen gesundheitlichen Folgen für Mensch und Tier.“

Magdeburg, 18. Mai 2006 - Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen


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