PM 25 | 06.06.2005
Gemeinsame Erklaerung der Bischoefe Noack und Kaehler

Der Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, und der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, Christoph Kähler, haben sich mit einer gemeinsamen Erklärung zum vom Präsidenten der Vereinigten Staaten, George W. Bush, erklärten Ende der Kampfhandlungen im Irak geäußert.

“Krieg kann nicht im Nachhinein für sinnvoll erklärt werden”

Der Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, und der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, Christoph Kähler, haben sich mit einer gemeinsamen Erklärung zum vom Präsidenten der Vereinigten Staaten, George W. Bush, erklärten Ende der Kampfhandlungen im Irak geäußert. Die Erklärung hat folgenden Wortlaut:

Am 1. Mai hat der amerikanische Präsident, George Bush, die Kampfhandlungen im Irak weitgehend für beendet erklärt. Damit hören die Angriffe auf. Aber damit ist noch kein Frieden im Irak.

Aus Sicht der kriegführenden Parteien war der Krieg durch den Sturz des Regimes von Saddam Hussein erfolgreich. Die bewaffneten Auseinandersetzungen sind relativ schnell eingestellt worden. Das darf dennoch kein Anlass für einen Triumph sein. Die Zahl der Opfer ist geringer als vor dem Krieg angenommen. Aber das macht den Krieg nicht harmloser. Der Krieg hat Opfer gekostet. Menschen trauern. Der Krieg kann nicht im Nachhinein für sinnvoll erklärt werden. Für diesen Krieg gab es und gibt es keine Begründung, die wir akzeptieren könnten. Dieser Angriffskrieg war vermeidbar. Er hat die UNO schwer beschädigt.

Jetzt muss die Arbeit für einen gerechten Frieden im Irak beginnen. Wir hoffen und er-warten, dass die Friedensordnung unter Führung der Vereinten Nationen entworfen wird. Dabei müssen alle Völker und Volksgruppen im Irak einbezogen werden. Nur so kann eine stabile Zivilgesellschaft wachsen und Konfliktpotenzial minimiert werden. Dieser Friedensprozess wird Zeit brauchen und langen Atem. Und er braucht unsere Gebete.

Die Friedensgebete der Kirchen, ob sie als Andachten in besonderer Form gehalten werden oder ihren Platz im Gottesdienst haben, bleiben wichtig. Das auch deshalb, weil die Welt nach diesem Feldzug mehr noch als vorher in der Gefahr ist, sich an die Logik des Krieges als Mittel der Politik zu gewöhnen. Wir bitten die Gemeinden, weiter für den Frieden zu beten. Denn unser Gebet bleibt nicht ungehört. Es ist der Samen, aus dem Zukunft wächst. Es ermutigt und begleitet alle, die sich um Frieden bemühen – im Irak und überall auf der Welt.

Magdeburg, 2. Mai 2003, Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen


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