PM 26 | 02.03.2007
Kirchen fuer Religionsunterricht

Eltern der künftigen Erst- und Fünftklässler entscheiden jetzt über Teilnahme

Leitende Vertreter der großen Kirchen in Sachsen-Anhalt haben den schulischen Religionsunterricht als bedeutenden Beitrag zur Vermittlung von Werten an Kinder und Jugendliche bezeichnet. Das Fach mache ein Angebot, wie Schülerinnen und Schüler sich im Leben und in der Welt orientieren könnten, betonen Bischof Axel Noack (Kirchenprovinz Sachsen), Kirchenpräsident Helge Klassohn (Evangelische Landeskirche Anhalts) und Bischof Dr. Gerhard Feige (Bistum Magdeburg). In diesen Wochen können die Eltern der künftigen Erst- und Fünftklässler entscheiden, ob ihr Kind im kommenden Schuljahr am Religionsunterricht teilnimmt. Dazu haben die Kirchen über die Schulämter jeweils rund 25.000 Info-Prospekte für die Grundschule und die Sekundarstufe I (5. bis 9. Klasse) an Schulen und Kindergärten verteilen lassen.

„Der Religionsunterricht tut Kindern und Jugendlichen gut. Denn er ermöglicht Antworten auf die Fragen nach dem Wieso und Wohin des Menschen, was kein anderes Fach macht”, sagt Bischof Axel Noack. „Schülerinnen und Schüler lernen im Religionsunterricht das Christentum und damit wichtige Grundlagen unserer Kultur kennen“, betont Helge Klassohn. „Zudem fördert das Fach die ethische Kompetenz der Kinder, indem sie über ihre Erfahrungen und Probleme im täglichen Miteinander diskutieren.“ Mit Blick auf die PISA-Studien hebt Bischof Feige hervor. „Durch den Umgang mit häufig nicht ganz unkomplizierten Texten und Themen schult der Religionsunterricht zudem die Interpretationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler, was ihre persönliche Entwicklung positiv beeinflusst.“

Hintergrund: Religionsunterricht an staatlichen Schulen
Religion ist an allen Schulen in Sachsen-Anhalt ein ordentliches Lehr- und ein Wahlpflichtfach: Die Erziehungsberechtigten entscheiden für ihre Kinder zwischen evangelischem und katholischem Religionsunterricht sowie Ethik, soweit die Fächer an ihrer Schule angeboten werden. Wird kein Religionsunterricht (RU) angeboten, ist die Teilnahme am Ethikunterricht verpflichtend.

Im Schuljahr 2005/06 wurden an staatlichen Schulen in ganz Sachsen-Anhalt 3.553 Wochenstunden Religion unterrichtet, davon 3.207 Wochenstunden evangelische und 346 Wochenstunden katholische Religion. Hiervon entfielen 1.738 (evangelischer RU) bzw. 178 (katholischer RU) Wochenstunden auf staatliche Lehrkräfte und 1.424 (evangelischer RU) bzw. 168 (katholischer RU) Wochenstunden auf kirchliche Mitarbeitende.
An allen allgemein bildenden Schulen besuchten im Schuljahr 2005/2006 14,9 Prozent der Schülerinnen und Schüler den evangelischen Religionsunterricht gegenüber 11,5 Prozent im Schuljahr 2004/2005 und 10,2 Prozent im Schuljahr 2003/2004. 1,1 Prozent der Schulkinder besuchten 2005/2006 den katholischen Religionsunterricht, 2004/2005 und 2003/2004 waren es je 0,9 Prozent.

Hinweise für Redaktionen:
Kinder und Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr können sich selbstständig über ihre Klassenlehrerin oder ihren Klassenlehrer für den Religionsunterricht anmelden.
Der Flyer zum Religionsunterricht für die Sekundarstufe I ist zum Download im Internet eingestellt: www.ekmd-online.de > Aktuell § Presse > Pressematerial > Flyer Religionsunterricht.
Fragen beantworten:
Kirchenrat Dr. Klaus Ziller (mitteldeutsche Kirchenföderation, Tel. 03691 / 678-402),
Oberkirchenrat Manfred Seifert (Ev. Landeskirche Anhalts, Tel. 0340 / 2526-215),
Peter Brause (Bistum Magdeburg, Tel. 0391 / 5961-126).

Magdeburg und Dessau – 2. März 2007


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