PM 173 | 18.11.2006
Kirchenvereinigung Haushalt 2007 Resolution gegen Elbeausbau

Kirchenprovinz-Synode in Wittenberg beendet Herbsttagung

Das Kirchenparlament der Kirchenprovinz Sachsen hält am Ziel der Bildung einer mitteldeutschen Kirche fest und hat dafür ein Gesamtkonzept angemahnt. „Die vereinigte Kirche soll von einer Synode, einer Kirchenleitung und einer Bischöfin beziehungsweise einem Bischof geleitet werden“, heißt es in der Beschlussfassung. „Die Synode stellt fest: Angesichts der Notwendigkeit von Einsparungen erweist sich Magdeburg als der am besten geeignete Standort für Kirchenamt und Bischofssitz.“ Eine räumliche Trennung der beiden landeskirchlichen Leitungsorgane sei nur akzeptabel, wenn sie um des Gesamtzieles der Föderation willen erforderlich ist, so das Papier. In diesem Fall müsse zudem nachgewiesen werden, dass eine solche Entscheidung zukünftig zu Einsparungen führe. Über den Fahrplan und die Details des Zusammenschlusses von Kirchenprovinz Sachsen und Thüringer Landeskirche, die seit 2004 die Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) bilden, soll auf den beiden landeskirchlichen Frühjahrssynoden 2007 entschieden werden. Für die Beschlussvorlage sprachen sich die anwesenden Abgeordneten mit nur einer Gegenstimme am vierten und letzten Sitzungstag der landeskirchlichen Synode in Lutherstadt Wittenberg aus (18.11.).

„Das Votum der Synode sagt deutlich, was wir wollen. Und sie eröffnet Spielraum zur Gestaltung für beide Partner“, so Axel Noack, Bischof der Kirchenprovinz Sachsen. „Angesichts der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie ist die räumliche Aufteilung mit dem Bischofssitz in Magdeburg und dem Kirchenamt in Erfurt – mit einem Kostenrahmen von maximal fünf Millionen Euro – nur dann zu verantworten, wenn dadurch für unsere Gemeinden kurz- und mittelfristig mehr Geld für deren Arbeit zur Verfügung steht.“

„Je früher wir uns zu einer Vereinigung entschließen, um so besser können wir uns für die vor uns liegenden Herausforderungen aufstellen“, sagt Brigitte Andrae, Präsidentin des EKM-Kirchenamts. „Es freut mich, dass sich auch die Landessynode der Thüringer Kirche grundsätzlich für einen Zusammenschluss ausgesprochen hat. Ich bin zuversichtlich, dass die Föderationskirchenleitung den landeskirchlichen Synoden im Frühjahr 2007 einen guten Vorschlag zur endgültigen Beschlussfassung vorlegen kann.“

Am letzten Sitzungstag der Kirchenprovinz-Synode verabschiedeten die Abgeordneten außerdem eine Resolution gegen den Ausbau der Elbe. „Die Folgewirkungen unseres Handelns für Ökosysteme, Tiere und Pflanzen sollten verantwortbar sein", heißt es in dem Papier. Bauvorhaben, die dazu führen, dass die Elbe ganzjährig in einer Fahrrinnentiefe von 1,6 Metern schiffbar bleibt, hätten derart negative Auswirkungen auf die Flussökologie, dass sie aus Sicht der Synode nicht gerechtfertigt seien. „Des Weiteren werden Maßnahmen abgelehnt, die einen Elbeausbau nach sich ziehen wie der Bau des Saalekanals."

Der landeskirchliche Haushalt, der ebenfalls am Vormittag des 18. November der Herbstsynode 2006 beschlossen worden ist, hat einen Umfang von knapp 89 Millionen Euro. Der Etat 2007 liegt damit um etwa 2,5 Millionen Euro über dem laufenden Ansatz. Größte Einnahmeposten sind die Kirchensteuern in Höhe von 23,7 Millionen Euro, der Finanzausgleich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit 18,4 Millionen Euro und die Staatsleistungen mit rund 20,3 Millionen Euro.

Bereits am Donnerstag hatten die Abgeordneten Axel Noack für eine weitere Amtszeit als Bischof der Kirchenprovinz Sachsen bestätigt. Insgesamt 73 der 76 anwesenden Abgeordneten wählten den 57-jährigen Theologen am Vormittag des 16. November nach 1996 erneut zum Leitenden Geistlichen. Außerdem bestätigte das Kirchenparlament am zweiten Sitzungstag der diesjährigen Herbstsynode den Wittenberger Propst Siegfried Kasparick als Stellvertretenden Bischof der Kirchenprovinz Sachsen (67 Stimmen) und Dr. Matthias Sens als Propst des Sprengels Magdeburg-Halberstadt (71 Stimmen).

Zum Abschluss der viertägigen Beratungen des Kirchenparlaments der Kirchenprovinz Sachsen gibt es am 18. November um 16 Uhr einen Abendmahlsgottesdienst in der Schlosskirche von Lutherstadt Wittenberg. Die Predigt hält Bischof Axel Noack.

Hinweise für Redaktionen:
Der Beschluss der Kirchenprovinz-Synode zur möglichen Bildung einer mitteldeutschen Kirche ist als Anhang dieser Pressemitteilung beigefügt. Weitere Informationen und alle Beschlüsse der Synode der Kirchenprovinz Sachsen finden sich unter www.ekmd-online.de (Pfad: Unsere Kirchen > Synoden > Kirchenprovinz Sachsen) eingestellt. Die landeskirchliche Pressestelle ist am 18. und 19. November über 0179/4998427 zu erreichen.

Wittenberg, 18. November 2006 - Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen


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