PM 018 | 01.03.2022
Online-Reihe „Endstation Einsamkeit?“

These zum Start: Profiteure wollen Gemeinschaft bewusst zerschlagen

Mit der Online-Reihe „Endstation Einsamkeit?“ thematisieren die Evangelischen Erwachsenenbildungen Thüringen und Sachsen-Anhalt ein aktuelles gesellschaftliches Problem. In drei kostenfreien Online-Workshops geht es um unterschiedliche Aspekte von Einsamkeit und die gemeinsame Suche nach Wegen aus dem Problem. Beginn ist am kommenden Donnerstag (3. März) von 19 bis 20.30 Uhr mit einer Lesung und dem Gespräch zum Thema „Die neue Einsamkeit“ mit der Politikerin, Unternehmerin und Autorin Diana Kinnert. Ihre These: „Unter dem Deckmantel der Individualität wollen Profiteure Solidarität und Gemeinschaft bewusst zerschlagen!“. Anmeldung zu allen Terminen: www.eebt.de/veranstaltungen/endstation-einsamkeit/

„Corona wirkt wie ein Brennglas und macht dadurch bestehende Problemfelder sichtbarer – Einsamkeit zum Beispiel. Einsamkeit begegnet uns oft im Leben, bei uns selbst oder bei anderen. Darüber zu sprechen, fällt schwer, aber vielleicht liegt gerade darin eine Chance. Die Chance, unsere Vorstellungen von Individualität, Gemeinschaft und Solidarität zu hinterfragen und zu einem tieferen Verständnis zu kommen“, beschreibt Annelie Hollmann von der Evangelischen Erwachsenenbildung die Motivation zu der Gesprächsreihe.

Zum ersten Termin referiert Diana Kinnert darüber, dass es in unserer Gesellschaft “Einsamkeitsmaschinen” gibt und Einsamkeit demnach kein Zufallsprodukt der Moderne sei. „Die Corona-Krise hat vielen Menschen gezeigt, was es heißt, plötzlich auf sich allein gestellt zu sein und auf Geselligkeit verzichten zu müssen. Dabei tauchen oft Bilder von älteren, alleinstehenden Menschen auf. Einsamkeit betrifft aber auch jüngere Menschen. Sie können sich trotz vieler Kontakte und ständiger Erreichbarkeit in der digitalen Welt ebenfalls einsam fühlen“, heißt es dazu.

Am 9. März ist der Workshop „Die Kunst alleine zu sein“ mit Karin Nell geplant. Die freie Referentin für innovative Bildungs- und Kulturarbeit aus Düsseldorf verweist auf Betrachtungen über die Einsamkeit in uralten Texten. „Gehört sie nicht einfach zu den Grundbedingungen menschlicher Existenz?“, fragt sie. Während die einen im Lockdown unter der Einsamkeit litten, habe es andere gegeben, die mit dem Alleinsein gut zurechtkamen. In dem Workshop geht es um Fragen wie: „Wie konnte ihnen das gelingen? Was ist der Unterschied zwischen Einsamkeit und Alleinsein? Was macht krank? Was stärkt unsere Widerstandskräfte? Wie können wir eine Balance zwischen Rückzug und Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben finden? Und: Kann man die Kunst des Alleinseins lernen?“.

Mit Anette Carstens, Leiterin der Telefonseelsorge Magdeburg, und Armin Bernhard, ehemaliger Taizé-Bruder, geht es am 14. März im Gespräch um „Wege aus der Einsamkeit“. Nicht erst die Coronazeit habe unser Zusammenleben auf einen Prüfstand gestellt, Bilder von alleingelassenen Patienten, Menschen in Pflegeheimen, auf Balkonen und hinter verschlossenen Fenstern seien zum Alltag geworden. „Das Wort ,Absonderung‘ wurde zur gängigen Vokabel der Behördensprache. Die Vorstellungen von Eigenständigkeit, Individualität, Gemeinschaft und Solidarität werden wieder neu in Frage gestellt. Über die Einsamkeit zu sprechen, kann eine Chance sein. Welche Wege führen aus der Einsamkeit? Kann Glaube eine Stütze sein, wenn man auf sich allein gestellt ist? Wie können wir Gemeinschaft schaffen und uns stärker auf das Miteinander besinnen? Und gibt es hilfreiche Unterstützung in Kirche und Gesellschaft?“, so die Thematik des Abends.

Weitere Informationen im Internet: www.eebt.de

Die Veranstaltungen im Überblick:

3. März (Do), 19 bis 20.30 Uhr, Online
„Die neue Einsamkeit“ - Lesung und Gespräch in der Online-Reihe „Endstation Einsamkeit?“ (www.eebt.de)
Bei Rückfragen: Thomas Ritschel, 0361-22248470

9. März (Mi), 19 bis 20.30 Uhr, online
Workshop „Die Kunst alleine zu sein“ in der Online-Reihe „Endstation Einsamkeit?“
Bei Rückfragen: Elisabeth Meitz-Spielmann, 0162-3207566

14. März (Mo), 19 bis 20.30 Uhr, Online
Gespräch „Wege aus der Einsamkeit“ in der Reihe „Endstation Einsamkeit?“
Bei Rückfragen: Annette Berger, 0151-17024373

RÜCKFRAGEN

Annelie Hollmann, 0179-4226471


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