PM 114 | 25.10.2008
Theresa von Eugen und Erik von Elton begleiten Pilger

Theresa von Eugen und Erik von Elton begleiten Pilger
Spezialhufeisen, Extrawagen und Beineinreibung als Reise-Vorsorge

Die Teilnehmer der Pilgerreise „Mit Luther unterwegs“ der Evangelischen Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) kommen heute Nachmittag in Halle an und legen einen Ruhetag ein. Die Pause haben sie sich verdient, denn die Aktion ist für sie anstrengender als erwartet. Die meisten von Ihnen sind keine Profipilger und laufen das erste Mal Tagesetappen von 20 bis 30 Kilometern.

Auch Kutscher Kurt Hoppe ist dankbar für den Ruhetag. Für ihn ist die Reise ebenfalls eine neue Erfahrung, denn so eine lange Strecke hat er mit seinen Pferden noch nie am Stück zurückgelegt. Eine Erste-Hilfe-Ausrüstung, Einreibungen für müde Beine sowie Spezialregendecken sind zur Vorsorge für die Tiere im Gepäck. Außerdem bekamen die Pferde einen Spezialbeschlag mit Spikes in den Hufeisen, damit die lange Reise ohne Stopp beim Schmied absolviert werden kann. Um das Futter transportieren zu können, hat Hoppe extra einen kleinen Anhänger für das Fuhrwerk gebaut. Möhren, Hafer und Heu fressen die Pferde auf der Reise.

Der 56-jährige Kurt Hoppe aus Diehsa in Sachsen arbeitet seit 1973 mit Pferden. Seit 1976 ist er im Pferdesport aktiv, unter anderem bei Turnieren für Ein-, Zwei- und Vierspänner. Mehrfach hat er dabei Medaillen gewonnen. Er ist geprüfter Fahrlehrer für Pferdegespanne und betreibt das Pferdepflügen als Hobby, um die Tradition der landwirtschaftlich geprägten Familie aufrecht zu erhalten. Im Vorjahr hat er an den Deutschen Meisterschaften im Pferdepflügen teilgenommen.

Für Kurt Hoppe ist die Pilgerreise nicht nur ein Job sondern ein Herzensanliegen. „Ich war von Anfang an begeistert von dem Vorhaben und wollte unbedingt dabei sein. Ich bin Christ und sehe Luther als Vorbild, weil er so standhaft seine Überzeugungen verteidigt hat. Mit Pilgern habe ich ständig Kontakt, weil ich neben dem Jakobsweg wohne. Außerdem finde ich es sehr gut, Mitteldeutschland zu verbinden. Wir Pferdesportler fühlen uns schon lange verbunden“, sagt der Kutscher.

Die Pferde Theresa von Eugen und Eric von Elton sind 15-jährige Sächsisch-Thüringische Schwere Warmblüter – der Rassen-Name passt bestens zur Aktion, mit der die Landeskirchen aus Thüringen und Sachsen verbunden werden sollen. Der Wallach ist Sohn des bedeutenden Hengstes Elton, der mit einem Denkmal im Sächsischen Landgestüt Moritzburg verewigt wurde.

Die Pferde ziehen einen historisch anmutenden Fuhrwagen mit Gummireifen und rundem Planwagen, der es vorstellbar macht, wie die Menschen zu Martin Luthers Zeiten unterwegs waren. Hier können sich die Pilger zwischendurch erholen, wenn sie eine Ruhepause brauchen. Außerdem ist hier Platz genug für Essen und Getränke sowie Tagesgepäck. Der Kutscher bekommt zwar keine Blasen vom Laufen, aber auch für ihn ist die Reise anstrengend. Die Pferde müssen dem Tempo der Pilger angepasst werden, sie sind abends schweißnass und brauchen viel Pflege.

Bei Rückfragen: Kurt Hoppe, 0171-1601470


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