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80 Jahre Hiroshima: „Ziel einer atomwaffenfreien Welt nicht aufgeben"

Die katholische Deutsche Kommission Justitia et Pax und die Evangelische Friedensarbeit im Raum der EKD unterstreichen zum 80. Jahrestag des Abwurfs der ersten Atombomben über Hiroshima und Nagasaki, dass es weiterhin wichtig ist, das Ziel einer atomwaffenfreien Welt nicht aufzugeben, und ernsthafte Anstrengungen zu unternehmen, um dieses Ziel zu erreichen.

"Die Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki und die vielen Opfer sind für uns Mahnung und Verpflichtung zugleich“, erklären der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, und der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Friedrich Kramer. Beide Bischöfe machen deutlich, dass die Kirchen den Einsatz solcher Waffen stets abgelehnt und auch die Androhung mit deren Einsatz immer sehr kritisch gesehen haben. „Es darf keine Gewöhnung an die Abschreckung mit nuklearen Mitteln geben“, mahnt Erzbischof Bentz und verweist auf das Friedenswort der katholischen deutschen Bischöfe „Friede diesem Haus“ vom vergangenen Jahr, das diese Forderung unterstreicht. „Die Überwindung dieser Bedrohung für die Menschheit ist eine Frage des Weltgemeinwohls, und wir sind gefordert, auf die Reduktion dieser Bedrohung hinzuarbeiten“, betont der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax. „Atomwaffen dürfen keinen Platz mehr in der Welt haben, sie dürfen kein Mittel der militärischen Auseinandersetzung mehr sein und man darf auch nicht mit ihnen drohen“, sagt Landesbischof Friedrich Kramer.

Beide Bischöfe warnen im Gedenken an die Atombombenabwürfe vor 80 Jahren nachdrücklich vor einem neuen nuklearen Rüstungswettlauf. „Der russische Überfall auf die Ukraine hat die Menschen massiv verunsichert und erschüttert“, so Erzbischof Udo Bentz. Erstmals seit der Kuba-Krise habe mit Russland ein Staat mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. „Das lässt in vielen Staaten den Ruf nach neuen Atomwaffen als Abschreckung laut werden. Auch wenn dies nachvollziehbar ist, so muss doch gleichzeitig klar sein, dass eine militärische Abschreckung allein, erst recht nicht mit Atomwaffen, keinen Frieden garantiert“, betont Landesbischof Friedrich Kramer. Und Erzbischof Bentz ergänzt: „Es ist höchste Zeit, nach Alternativen zur Abschreckung mit nuklearen Mitteln zu suchen.“

Beide Bischöfe sehen kritisch, dass mittlerweile alle atomaren Abrüstungsabkommen gekündigt oder ausgelaufen sind und der New START-Vertrag durch Russland ausgesetzt ist. Gleichzeitig warnen Friedensforscher wie das renommierte Stockholmer SIPRI-Institut vor den Risiken und Gefahren eines neuen atomaren Wettrüstens. „In der aktuellen weltpolitischen Situation ist es leider nur schwer vorstellbar, dass es wieder zu Abrüstungsverhandlungen zwischen den Atommächten kommt. Aber wir dürfen, allen Widrigkeiten zum Trotz, nie aufgeben mit der Arbeit an einer atomwaffenfreien Welt“, macht der EKD-Friedensbeauftragte deutlich.