07.08.2023
Ermittlungen nach Kirchenbrand im sächsischen Großröhrsdorf noch am Anfang

Großröhrsdorf (epd). Die durch einen Brand weitgehend zerstörte Kirche im ostsächsischen Großröhrsdorf (Kreis Bautzen) kann weiterhin nicht betreten werden.

Es habe noch keine Freigabe durch die Statiker und die Feuerwehr gegeben, sagte der Sprecher der Polizeidirektion Görlitz, Maximilian Funke, am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es bestehe weiterhin die Gefahr, dass unter anderem der Glockenturm einstürzt. Hinweise auf die Brandursache gibt es noch nicht.

In der fast 300 Jahre alten barocken Stadtkirche war in der Nacht zu Freitag ein Feuer ausgebrochen. Die Flammen hatten zunächst den Dachstuhl erfasst, danach auch den fast 50 Meter hohen Glockenturm. Augenzeugen berichteten, dass es zuvor einen lauten Knall gegeben habe. Menschen sind nach bisherigen Erkenntnissen nicht verletzt worden.

Die Kirchengemeinde rief anlässlich des Brandes für Sonntagabend zu einer „Abendmusik“ auf die Pfarrwiese ein. Eingeladen waren Posaunenchöre aus der Umgebung, hieß es auf der Internetseite der Kirchengemeinde.

Die Polizei sichere den Brandort ab, sagte Funke. Weiterhin sei die angrenzende Straße gesperrt. In der Nacht zu Samstag musste die Feuerwehr zum Nachlöschen einzelner Brandnester in der Kirche erneut ausrücken. Inzwischen habe es ausgiebig geregnet, so der Polizeisprecher.

Mit der Spurensuche könne erst richtig begonnen werden, wenn das zerstörte Gebäude von Statikern und Feuerwehr freigegeben werde, sagte Funke. Bei dem Brand wurde unter anderem die Innenausstattung der 1736 eingeweihten Kirche völlig zerstört. Zu den zahlreichen Kunstschätzen zählte eine geschnitzte Madonna aus dem 15. Jahrhundert. Der Sachschaden konnte zunächst nicht beziffert werden.

Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Tobias Bilz, zeigte sich am Freitag vor Ort zutiefst betroffen: „Der Anblick der zerstörten Kirche ist erschütternd“, sagte er. Die Kirche, eines der bekanntesten Sakralgebäude der Oberlausitz, war von 2012 bis 2018 umfassend restauriert worden.

Kirchliche Veranstaltungen sollen vorerst im Gemeindehaus stattfinden. Die Kirchengemeinde, zu der rund 1.400 Mitglieder gehören, hat ein Spendenkonto eingerichtet.

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