18.06.2019
Europaweites Glockenläuten 2019 geplant | Positive Bilanz des Europäischen Kulturerbejahres gezogen

Berlin (epd). Mit einem europaweiten Glockenläuten soll am 21. September 2019 erneut ein grenzüberschreitendes Zeichen für Frieden gesetzt werden. Geplant sei, dass an dem Tag ab 18 Uhr wieder für 15 Minuten Tausende kirchliche und weltliche Glocken gleichzeitig ertönen, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK), Uwe Koch, am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin.

Damit werde die "sehr erfolgreiche Aktion" des Europäischen Kulturerbejahres im vergangenen Jahr fortgesetzt.

Am 21. September 2018, dem internationalen Tag des Friedens, hatten nach DNK-Angaben erstmals in der Geschichte Tausende Glocken in Europa zeitgleich geläutet. Sie erklangen in Kirchen, Rathäusern, Friedhöfen, Gedenkstätten und anderen Orten. Das gemeinsame Glockenläuten war einer der Höhepunkte des Europäischen Kulturerbejahrs 2018 und sollte im 100. Jahr nach Ende des Ersten Weltkriegs zu Frieden mahnen, wie das DNK als Mitorganisator des Kulturerbejahres betonte.

Von "Finnland bis Malta, von Estland bis Irland" hätten sich Menschen aus allen EU-Ländern daran beteiligt, sagte Koch. In Deutschland nahmen demnach unter anderem der Berliner Dom, das Rathaus in Berlin-Schöneberg, der Kölner Dom, der Dom in Erfurt, die Frauenkirche in Dresden, die Frauenkirche in München sowie der Hamburger Michel am europaweiten Glockenläuten teil. Eine genaue Teilnehmerzahl habe man nicht ermitteln können, es habe sich aber um geschätzt "zehntausende Glocken" gehandelt, betonte der DNK-Geschäftsführer.

Insgesamt gab es im Europäischen Kulturerbejahr rund 1.500 Veranstaltungen in 32 Ländern mit über 100.000 Besuchern, sagte die Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, Brandenburgs Kultur- und Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD). Allein in Deutschland habe es 400 Projekte gegeben. Ziel des Kulturerbejahres unter dem Motto "Sharing Heritage" sei es gewesen, ein größeres Bewusstsein für den Wert und die grenzüberschreitenden, verbindenden Dimensionen des Kulturerbes in Europa zu schaffen.

Es sollte "Lust auf Europa" gemacht und die Vielfalt des Kontinents in den Blick gerückt werden, betonte Münch weiter. Dies sei sehr erfolgreich gelungen. Angesichts aktueller Herausforderungen in Europa und weltweit sei dies ein wichtiges Signal, so die Ministerin.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sprach sich unterdessen für eine Neuauflage des Europäischen Kulturerbejahres aus. So sollte die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im Jahr 2020 dafür genutzt werden, um auf die gemeinsamen europäischen Wurzeln aufmerksam zu machen.

Zahlreiche Projekte aus dem Kulturerbejahr 2018 sollen auch 2019 fortgeführt werden, hieß es weiter. Als ein Beispiel wurde die digitale Glockenlandkarte genannt. Mit der Ende Mai vorgestellten Kampagne #createsoundscape wird aufgerufen, Daten von Glocken zusammenzutragen und dazu eine interaktive Karte zu erstellen. Schätzungen zufolge gibt es rund 100.000 kirchliche und weltliche Glocken allein in Deutschland.

Zu den weiteren Höhepunkten des Kulturerbejahres zählte den Angaben zufolge auch die von den europäischen Kulturministern beschlossene Erklärung von Davos für eine Stärkung der Bedeutung hochwertiger Baukultur. Die größte Veranstaltung sei zudem der European Cultural Heritage Summit gewesen, bei dem zur Stärkung des Kulturerbes in der Europapolitik aufgerufen wurde.

Das von der Europäischen Kommission ausgerufene Kulturerbejahr ging den Angaben zufolge mit auf eine Initiative des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, des Bundes, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zurück. Ein Nationaler Programmbeirat, dem unter anderen der Deutsche Kulturrat, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, die Deutsche Unesco Kommission und der Deutsche Museumsbund angehörten, begleitete den deutschen Beitrag zum Kulturerbejahr.

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