11.01.2020
Kandidaten für sächsische Bischofswahl bestimmt

Dresden (epd). Knapp zwei Monate vor der Bischofswahl hat die Leitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens eine Kandidatin und einen Kandidaten benannt. Es handelt sich um die Plauener Superintendentin Ulrike Weyer (46) und den sächsischen Oberlandeskirchenrat Tobias Bilz (55), wie die Landeskirche am Freitag in Dresden mitteilte. Die Entscheidung sei in der Kirchenleitung mit großer Mehrheit gefallen. Auch die Landessynodalen dürfen noch Kandidaten benennen. Die Frist endet am 20. Januar.

Die neue sächsische Bischöfin oder der neue Bischof soll auf einer Sondersynode vom 28. Februar bis 1. März in Dresden gewählt werden. Die Kandidaten stellen sich zuvor bei öffentlichen Veranstaltungen in Dresden, Chemnitz und Leipzig vor.

Der bisherige Landesbischof Carsten Rentzing (52) war Ende Oktober aus dem Amt ausgeschieden, nachdem antidemokratische Texte aus seiner Studienzeit bekanntgeworden waren. Er selbst hatte sein Amt am 11. Oktober zur Verfügung gestellt.

Der 55-jährige Bilz leitet seit Anfang 2019 im Landeskirchenamt das Dezernat für Kirchliche Werke und Einrichtungen, Seelsorge, Gemeindeaufbau und Medien. Der frühere Landesjugendpfarrer in Sachsen war schon bei der Bischofswahl 2015 angetreten. Er unterlag damals nur knapp dem Wahlsieger Carsten Rentzing. Bilz stammt aus Dornreichenbach bei Wurzen.

Weyer, 1973 in Dresden geboren, ist seit 2015 Superintendentin im Kirchenbezirk Plauen. Zuvor war sie elf Jahre lang Pfarrerin im Kirchenbezirk Leisnig-Oschatz. In dieser Zeit absolvierte sie eine Seelsorgeausbildung zur Notfallseelsorge. Im vergangenen Jahr war Ulrike Weyer bereits Bischofskandidatin für die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Bei der Bischofswahl Anfang Mai 2019 unterlag sie im dritten Wahlgang dem heutigen Amtsinhaber Friedrich Kramer.

Ex-Bischof Rentzing war zwischen 1989 und 1992 als Autor für die rechtskonservative Zeitschrift "Fragmente" tätig. Das sächsische Landeskirchenamt stufte die Texte als "elitär, in Teilen nationalistisch und demokratiefeindlich" ein. Verschwiegen hatte Rentzing auch eine als Student eingegangene und bis heute bestehende Mitgliedschaft in einer schlagenden Verbindung. Seinem Rücktrittsgesuch hatte die Kirchenleitung am 21. Oktober zugestimmt.

Alle Bischofskandidatinnen und Kandidaten werden sich Anfang Februar in öffentlichen Veranstaltungen in Dresden, Chemnitz und Leipziger vorstellen. Zudem gibt es Vorstellungsrunden am 28. Februar auf der Sondertagung der Synode zur Bischofswahl in Dresden.

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