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Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM)

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Scheidender Finanzdezernent Stefan Große: "Das Geld ist immer knapp"

Erfurt (epd). Trotz sinkender Mitgliederzahlen und angespannter Finanzen bleibt die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) laut dem scheidenden Finanzdezernenten Stefan Große handlungsfähig.

Sie erfülle ihre Aufgaben, betonte der Oberkirchenrat gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd). Große geht nach 26 Jahren als Finanzdezernent im Landeskirchenamt in den Ruhestand und übergibt sein Amt zum Monatsende an seine Nachfolgerin Barbara Füten. "Geld ist immer knapp, aber wir haben gelernt, mit dem auszukommen, was da ist", sagte er. Die EKM habe eine Kultur der vorausschauenden Haushaltsführung entwickelt.

Große war zunächst für die Thüringer Landeskirche zuständig und übernahm ab 2009 das Finanzdezernat der fusionierten mitteldeutschen Kirche. Die Zahl der Kirchenmitglieder sei seit 1998 deutlich gesunken, die finanziellen Spielräume enger geworden. Dennoch habe die Kirche ihre gesellschaftliche Relevanz bewahrt und teils ausgebaut. "Wir haben klare Positionen bezogen - etwa gegen Populismus, für Flüchtlinge und beim Klimaschutz", sagte Große. Auch die Diakonie leiste weiterhin Hilfe, und die Gemeinden seien trotz schwieriger Bedingungen nah bei den Menschen.

Die finanziellen Folgen des Mitgliederschwunds seien lange durch die gute Konjunktur und steigende Löhne abgefedert worden. Inzwischen zeige sich der Rückgang deutlich in der Kirchensteuer: Weniger als 40 Prozent der Gemeindeglieder zahlten noch Beiträge. Die Babyboomer würden in den nächsten Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden: "Spätestens damit kommt der Rückgang nun in der Kasse an."

Trotzdem sei die Kirche nicht gelähmt. Große verweist auf die strukturellen Reformen, die notwendig wurden, weil viele Kirchenkreise zu klein waren, um ihre Aufgaben noch zu erfüllen. "Es ging nicht um Einsparungen, sondern um Handlungsfähigkeit", betonte er. Die Fusionen seien schmerzhaft gewesen, aber alternativlos. Sie erforderten ein neues Verständnis kirchlicher Arbeit und Beteiligung - nicht nur von Pfarrerinnen und Pfarrern, sondern auch von Gemeindepädagogen, Kirchenmusikern und in der Jugendarbeit.

Dass nicht mehr in jedem Ort regelmäßig Gottesdienste stattfinden, sei bitter, aber auch Ausdruck einer veränderten, mobilen Lebensweise. "Wer schon einmal Fußballfans beim Auswärtsspiel begleitet hat, versteht das", sagte Große. Die Kirche müsse sich darauf einstellen, dass Menschen ihre Erwartungen an sie neu formulieren. Die Kirchensteuer sei keine Gebühr für eine Gegenleistung, aber die Kirche müsse erfahrbar bleiben.


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