10.11.2020
Synode trifft weitreichende Weichenstellungen für die Zukunft der evangelischen Kirche

Mit einer digitalen Abschlussandacht ist am Montag (9.11.) die 7. Tagung der 12. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu Ende gegangen.

Zuvor hatte das Kirchenparlament weitreichende Entscheidungen für die künftige Ausgestaltung der evangelischen Kirche getroffen. Unter dem Motto „Kirche ist Zukunft“ verabschiedete die wegen der Corona-Pandemie erstmals digital tagende Synode drei eng miteinander verzahnte Zukunftsprozesse für eine aufgeschlossene Kirche. Grundlage ist das Leitsätze-Papier „Hinaus ins Weite – Kirche auf gutem Grund“, dem die Synodalen am Montagabend mit großer Mehrheit zustimmten. Es nimmt gesellschaftliche Veränderungen auf und gibt Impulse für die künftige Gestaltung kirchlichen Lebens.

Eng damit verbunden ist eine Neuordnung der Finanzstrategie der EKD, mit der die Kirche auf den prognostizierten Rückgang ihrer finanziellen Mittel in den kommenden Jahrzehnten reagiert. Durch den Prozess sollen bis 2030 rund 17 Millionen Euro eingespart werden.  

Drittes Vorhaben ist eine Digitalisierungsstrategie, die den sich derzeit vollziehenden Kulturwandel nicht nur praktisch mitgestaltet, sondern auch theologisch-ethisch begleitet.

„Mit dieser Tagung hat die evangelische Kirche gezeigt, dass sie bereit ist, sich zu verändern“, so Präses Irmgard Schwaetzer. „Wir wissen, dass an die Kirche in 20 Jahren ganz andere Anforderungen gestellt werden als das noch heute der Fall ist.“ Deshalb habe die Synode unmittelbar nach dem Reformationsjubiläum 2017 einen umfassenden Beratungsprozess gestartet und nun die erforderlichen Weichenstellungen getroffen.  

Die Digitaltagung war zugleich die voraussichtlich letzte der 12. Synodalperiode. Im Mai 2021 tritt dann eine neu zusammengesetzte Synode zusammen. In seinen Dankesworten an die noch bis dahin im Amt befindliche Präses Irmgard Schwaetzer hob der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hervor: „Deine Kirche ist Dir dankbar für Deinen Einsatz, Deine Herzenskraft und Deine Weisheit, die Du ihr in diesen Jahren geschenkt hast. Wir wären ohne Dich nicht so weit gekommen und nicht so gut zusammengeblieben“, so Bedford-Strohm. In seinem gestrigen Grußwort an die Synode hatte auch Bundesspräsident Frank-Walter Steinmeier der Synodenpräses für ihr Engagement gedankt und zugleich die gesellschaftliche Bedeutung der Kirche betont. „Wir brauchen die Stimme der Kirche gerade jetzt und auch in Zukunft. Wir brauchen die Kirche als Kraft, die Orientierung und Halt gibt“, so Steinmeier.

„Die heute beschlossenen Zukunftsprozesse können dazu beitragen, den bevorstehenden Wandel der Kirche so zu gestalten, dass sie das Evangelium auch in Zukunft ausstrahlkräftig weitergeben kann“, sagte Schwaetzer.


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