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06.04.2023
Abendmahl

Am Abend werden sie zusammen sein. Sie werden gemeinsam essen und sich auf das Fest vorbereiten. Schon als Kinder haben sie gelernt, was man sagen muss, wenn das Brot geteilt wird; wenn der Wein herumgeht.

Aber dann nimmt er das Brot und sagt, es sei wie sein Leib. Und der Wein sei wie sein Blut. Und zum letzten Mal säßen sie so zusammen. Und in Zukunft sollten sie genauso das Brot brechen und den Wein teilen und dann – dann wäre er wieder mitten unter ihnen.

Warum sagt er das? Warum essen und trinken sie das letzte Mal mit ihm?

Sie fragen, aber Jesus schweigt.

Einer von ihnen stiehlt sich davon. Hat wohl Wichtiges vor.

Gemeinsam gehen sie in den Park unten im Tal.

Es ist Nacht und still. Von ferne hört man Soldaten. Sie kommen näher. Die Fackeln scheinen durch die uralten Olivenbäume.

Einer von ihnen – Judas – geht voran, auf Jesus zu; umarmt ihn, küsst ihn auf die Wange.

Die Soldaten umringen beide; fesseln Jesus und führen ihn ab.

Voller Angst laufen die anderen davon.

Sind sie in Gefahr? War der Ärger im Tempel vor wenigen Tagen doch zu viel? Endet hier der Weg mit ihm, der so wunderbar begann?

Sie irren durch die Nacht und den heraufziehenden Morgen. Nur nicht erkannt werden.

So endet – zunächst – für die Jünger Jesu der erste Gründonnerstag der Geschichte.

Wenn wir Christinnen und Christen heute rund um die Welt Brot und Wein teilen, wissen wir mehr.

Gott wird unter uns sein.

Und wir wollen nicht weglaufen, wenn es eng wird.

Davon überzeugt grüßt aus Dessau

Joachim Liebig


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