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04.03.2017
Abschied in Ruhe

Sie hat gesungen. Die ganze Nacht hindurch. Hat ihre Mutter begleitet auf der letzten Reise. Ich bin gerührt, als sie mir es erzählt. Die Mutter war so lange krank gewesen und sie hat sich um sie gekümmert. Und dann hatte sie ihren letzten Atemzug getan. Und die Tochter hat gesungen. Alle Liederbücher aus der Kirche und aus dem Bibelkreis durchgesungen. Bis die Sonne wieder aufging und sie die Pastorin rufen konnte und später den Arzt. Ihre Stimme hat die Seele der Mutter auf dem Weg in den Himmel begleitet, denke ich. Viele der Lieder hatte sie von der Mutter gelernt. Und sie selber konnte sich an diesen Liedern festhalten. Konnte die Mutter gehen lassen. In Gottes Himmelreich. In Gottes prächtigen Garten. Sie hatte die Lieder. Sie hatte die Ruhe. Und steht dann am Morgen auf und tut, was nötig ist.

Sie wusste, dass manche Dinge ihre Zeit brauchen. Besonders dann, wenn es um Tod und Leben geht. Vielleicht muss ich es noch besser lernen. Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit dafür. „Sieben Wochen ohne Sofort“, so lautet diesmal das Motto. Ich habe ja noch viele Wochen Zeit, mich darauf zu besinnen.

Einen Tag mit Ruhe bei den wichtigen Dingen wünscht Pfarrerin Katja Albrecht aus Merseburg


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