Anfangen
Das Schlimmste am Fahrradfahren ist das Anfahren. Da gibt es diesen Moment, in dem man sich mit aller Kraft ins Pedal stemmen muss, damit die träge Masse in Bewegung kommt. Das nervt so richtig, wenn es früh am Morgen ist und du selbst noch so richtig platt. Aber was hilft’s: Rein ins Pedal, auf den kleinen schmerzhaften Widerstand warten und los.
Viele Anfänge und Aufgaben fühlen sich genauso an: Da ist erst mal dieser kleine Schmerz, der überwunden werden muss. Du weißt, dass er kommt. Das macht das Anfangen zu einer echten Aufgabe.
Und manchmal ist es ganz anders. Vielleicht haben Sie schon mal auf einem E-Bike gesessen. Manche Menschen lehnen das ab, weil das ja kein wirklicher Sport sei und so. Ich saß neulich mal drauf, einfach weil’s mich interessiert hat, wie sich das so anfühlt. Wahnsinn: ein tolles Gefühl, und zwar genau in diesem nervigen, widerständigen Moment des Anfahrens. Der Motor setzt mit der Unterstützung genau dann ein, wenn du mit dem mühsamen Widerstand rechnest. Genau dann kommt ein kleiner Schub und das Fahrradfahren ist wie Gleiten – ab geht die Post!
Das Leben mutet uns Anfänge zu, immer wieder. Die fühlen sich richtig schwer an – wie der erste Tritt ins Pedal am frühen Morgen. Und manchmal spüre ich Hilfe, einen unerwarteten Schub – sanft, aber spürbar. Ich weiß: Ich muss das nicht alles aus eigener Kraft schaffen. Gott gibt Rückenwind. Auch beim Anfangen.
Für Ihren Anfang heute Morgen wünsche ich Ihnen Kraft und Segen
Conrad Krannich aus Halle